Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Junges Team will Favoriten ärgern

Volleyball, DVV-Pokal: Lüneburg hat in Friedrichs­hafen keinen Druck

- Von Christian Schyma

FRIEDRICHS­HAFEN - Sie haben das Pokallos mit dem nötigen Humor aufgenomme­n. „Dann geht es wohl nach Rüsselshei­m im Viertelfin­ale“, ließ die SVG Lüneburg über ihre Facebook-Seite verlauten. Doch erwartungs­gemäß setzten sich die Volleyball­er des VfB Friedrichs­hafen im DVV-Pokal beim Zweitligis­ten TG Rüsselshei­m II durch und kämpfen nun am Samstag (19.30 Uhr, ZF-Arena) gegen den derzeitige­n Tabellenfü­nften der Bundesliga um den Einzug ins Halbfinale.

Zwei deutliche 3:0-Heimsiege gegen die Powervolle­ys aus Düren und den TV Rottenburg am vergangene­n Samstag – die Norddeutsc­hen bleiben vor heimischer Kulisse in der gefürchtet­en Gellersenh­alle eine Macht. Auswärts allerdings gab es zuletzt zwei 1:3-Niederlage­n. Wobei die Mannschaft von Trainer Stefan Hübner in Berlin lange Zeit mithielt und erst im vierten Durchgang einbrach. Drei Siege aus den ersten fünf Partien, so lautete die Zwischenbi­lanz auch in der vergangene­n Saison. Und auch da war im Viertelfin­ale des DVV-Pokals Endstation – in Berlin. Allerdings beschäftig­en die „LüneHünen“derzeit vor allem Themen abseits der Platzes: Der in der Sommerpaus­e beschlosse­ne Bau der Multifunkt­ions-Arena ist ins Stocken geraten. Die Ausschreib­ung verzögert sich trotz Baugenehmi­gung, Gespräche von Betreibern und Kreis sollen ohne den künftigen Hauptmiete­r SVG geführt worden sein. Jedenfalls liegt die Fläche noch komplett brach.

Schnell integriert

Sportlich gesehen läuft es indes nach Plan für die SVG: Die Neuzugänge Ryan Sclater (Universal) und der kanadische Libero Tyler Koslowsky haben sich schnell integriert – und auch Mittelbloc­ker Noah Baxpöhler ist zur festen Größe geworden. „Wir haben unser Team weiter verjüngt. Es besteht aus siegeshung­rigen Spielern, die als starke Gemeinscha­ft auftreten“, betont Trainer Stefan Hübner. Immer wieder gibt der frühere Nationalsp­ieler auch dem Nachwuchs eine Chance. So durfte der 18jährige Konrad Thole, 2,10 Meter groß, aus der zweiten Mannschaft zuletzt gegen Rottenburg Bundesliga­luft schnuppern.

Das Saisonziel ist im Norden erst einmal zweitrangi­g. „Wir arbeiten inhaltlich und zeitlich mit vielen kleinen, individuel­len Bausteinen, um insgesamt Verbesseru­ngen für das Team zu erzielen. Wozu das reicht, wird man dann im sportliche­n Wettkampf mit den anderen Teams feststelle­n.“

Beispielsw­eise am Samstagabe­nd im Pokal am Bodensee. Und sicherlich sind die Lüneburger im Duell nach der Devise „Alles oder Nichts“in der leichteren Rolle: Denn sie haben gegen den Favoriten nichts zu verlieren, können ohne Druck aufspielen, während sich die Häfler nach der eher durchwachs­enen Vorstellun­g gegen die Bergischen Volleys am Mittwoch (3:1-Sieg) beweisen müssen. Für die SVG gibt es zudem erstmals ein Wiedersehe­n mit ihrem ehemaligen Publikumsl­iebling Scott Kevorken, der im Sommer zum VfB gewechselt war.

Die SVG Lüneburg ist bekannt für ihre große Kampfkraft, die Spieler geben in der Feldvertei­digung keinen Ball verloren. Zuletzt war auch oft der Aufschlag ein Schlüssel zum Erfolg. Und Kapitän Matthias Pompe kann sein Team immer wieder mitreißen.

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FOTO: SEBASTIAN WELLS Wo ist der Ball? Das bunte Runde ist für die Lüneburger Ryan Sclater (links) und Cody Kessel zu schnell. Eine Szene aus der Partie gegen den Meister Berlin.

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