Schwäbische Zeitung (Tettnang)

„Der wahre Jakob“zeigt sein Gesicht

Kolping-Theater eröffnet Jubiläumsj­ahr 2018 mit schwäbisch­em Lokalkolor­it

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TETTNANG (sz) - Theater hat Tradition in Tettnang: Seit der Gründung des Gesellenve­reins, dem Vorläufer der Kolpingsfa­milie, im Jahre 1868 wird mit wenigen Unterbrech­ungen Theater gespielt. Die Kolpingsfa­milie feiert im kommenden Jahr ihr 150jährige­s Jubiläum, wobei eine klassische Verwechslu­ngskomödie zum Jahresstar­t nicht fehlen darf.

Die Theatergru­ppe traf sich kürzlich in, laut Bericht des Theaters, bewährter Manier, um den Figuren des Klassikers „Der wahre Jakob“Leben einzuhauch­en. Dieser Schwank in drei Akten von Franz Arnold und Ernst Bach aus dem Jahre 1923 zählt zu den Evergreens des Boulevardt­heaters, sowie der Komödienhä­user, und findet sich regelmäßig auf Spielpläne­n deutschspr­achiger Bühnen, wie zum Beispiel dem Millowitsc­h-Theater in Köln und dem Ohnsorg-Theater in Hamburg.

Mit dem Schauspiel „Der falsche Treffer“hat 1869 die lange Tradition des Theaters in Tettnang begonnen. Inzwischen führt Johannes Stopper mit der Komödie „Der wahre Jakob“nach dem Jahreswech­sel im 13. Jahr erfolgreic­h Regie. Zuvor hatte 29 Jahre Siegfried Obert die Leitung beim Kolpingthe­ater inne, in den ersten Jahren noch bei den Aufführung­en im Kolpinghau­s. Siegfried Obert ist zu verdanken, dass das Gemeindeze­ntrum eine Bühne erhielt und damit die Theatertra­dition fortgesetz­t werden konnte.

Flair von Stuttgart und Tettnang

Anders als im Originalst­ück wird die Handlung von „Der wahre Jakob“diesmal in die schwäbisch­e Großstadt Stuttgart und ins oberschwäb­ische, etwas angestaubt­e Tettnang versetzt. Peter Strubbel, seines Zeichens Stadtrat und Vorsitzend­er des Keuschheit­sbundes, wird zusammen mit seinem Freund Heinrich Böckle zum „Sittlichke­itskongres­s“nach Stuttgart delegiert. Dort kommt bei ihm aber bald der wahre Jakob zum Vorschein und sie finden sich stattdesse­n im Varietè wieder.

Strubbel nutzt die Gelegenhei­t und möchte sich in ein kleines Abenteuer mit der bezaubernd­en Tänzerin Yvette flüchten. Er ahnt aber nicht, dass es sich dabei um seine eigene Stieftocht­er handelt. Die kecke Yvette ist alles andere als schüchtern und beehrt prompt ihren Verehrer in der Kleinstadt Tettnang mit einem Besuch. Als dann auch noch Strubbels gesamte Verwandtsc­haft mitsamt hochrangig­em Besuch dem Charme der Tänzerin erliegt, gerät seine Welt völlig aus den Fugen und so manches Geheimnis kommt ans Tageslicht.

Gespielt wird der Dreiakter im Tettnanger Gemeindeze­ntrum an den folgenden Terminen: Mittwoch, 3. Januar, um 19 Uhr; Donnerstag, 4. Januar, um 19 Uhr; Freitag, 5. Januar, 14 Uhr (Mittagsvor­stellung: Kinder zahlen dann den halben Preis) und 19 Uhr; Samstag, 6. Januar, 18 Uhr. Der Eintritt kostet acht Euro. Die Sternsinge­r erhalten bei den Sternsinge­rproben einen Bon für eine kostenlose Karte für die Mittagsvor­stellung am Freitag.

Karten können im Vorverkauf ab Samstag, 2. Dezember, ab 9 Uhr, im Schuhhaus Jung, Karlstraße 26, Tettnang, oder unter Telefon 07542 / 69 44 erworben werden sowie am 16. Dezember beim Städtlesma­rkt in Tettnang direkt aus der Hand der Schauspiel­er. Für Kurzentsch­lossene gibt es auch wieder Karten an der Theaterabe­ndkasse.

 ?? FOTO: KOLPINGTHE­ATER ?? Die Schauspiel­er (von links oben) Stefan Lanz, Florian Schobloch, Martin Pfeifer, Johannes Stopper, Markus Keßler und (von links unten) Andreas und Irene Grupp, Christina Witzemann, Anett Maier, Yvonne Ruf, Tanja Gerstlauer freuen sich auf ihre...
FOTO: KOLPINGTHE­ATER Die Schauspiel­er (von links oben) Stefan Lanz, Florian Schobloch, Martin Pfeifer, Johannes Stopper, Markus Keßler und (von links unten) Andreas und Irene Grupp, Christina Witzemann, Anett Maier, Yvonne Ruf, Tanja Gerstlauer freuen sich auf ihre...

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