Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Neues Sicherungssystem sprengt Budget
Bücherei: Teilbudget für Datenverarbeitung wird von 5500 auf 20 000 Euro angehoben
KRESSBRONN - Die Gemeindebücherei in Kressbronn zieht im kommenden Jahr in die neuen Räumlichkeiten in der Hemigkofener Straße – und kommt dann nicht mehr mit ihrem bisherigen Teilbudget für Datenverarbeitung von 5500 Euro hin. Der Gemeinderat hat deshalb in seiner jüngsten Sitzung einstimmig beschlossen, das Budget auf 20 000 Euro anzuheben. Vor allem die Umstellung auf das neue Sicherungssystem RFID, das aufgrund der drei zu betreuenden Stockwerke notwendig wird, ist Grund für die Budgeterhöhung.
Mitte 2018 heißt es für die Gemeindebücherei und ihre Angestellten: Kisten packen. Dann findet wie berichtet der große Umzug vom Rathausplatz in die Hemigkofener Straße statt. Dabei werden sich der Mehrzweckraum und die „Bibliothek für Schlaflose“im Erdgeschoss befinden, während die Gemeindebücherei im ersten Stock und der Galerie Platz finden wird, wie Büchereileiterin Jessica Grobelnik nochmal zusammenfasste. Die Zugänge erfolgen jeweils über eine Treppe oder barrierefrei per Aufzug. „Da allerdings der Aufzug komplett durchfährt und nicht nur vom ersten Stock in die Galerie, besteht die Gefahr, dass Medien entwendet werden können“, so die Büchereileiterin. Deshalb sei die Anschaffung eines neuen Sicherungssystems in Form von RFID (radio-frequency indentification) geplant. Damit sollen im ersten Stock der Treppenabgang, der Aufzug sowie in der Galerie der Aufzug durch zu passierende Gates gesichert werden.
Zusätzlich könnten die Nutzer selbst an Selbstverbuchungsstellen Medien ausleihen und müssten dann nur noch zur Rückgabe oder für ein Informationsgespräch die Theke aufsuchen. Auf der einen Seite gewährleistet dies einen effizienteren Personaleinsatz – auf der anderen Seite sei es zwingend notwendig, dass sowohl in der Galerie als auch im ersten Stock eine Möglichkeit zur Selbstverbuchung besteht, so Jessica Grobelnik.
Die Räte stimmten der Anschaffung einstimmig zu – hatten zuvor jedoch Diskussionsbedarf. Ob sich die Mehrkosten durch einen höheren Abmangel oder Ausleihgebühr niederschlage, wollte beispielsweise Stefan Fehringer (BWV) wissen. „Diese Diskussion müssen wir dann mit ihnen führen“, sagte Kämmerer Matthias Käppeler und räumte ein, dass sich die Summe natürlich im Haushalt widerspiegeln würde. Klaus Klawitter (CDU) überlegte, ob die 24 Stunden Abholung denn unbedingt notwendig sei – doch das gehöre heutzutage zu einer modernen Bücherei, erläuterte die Büchereifachfrau.
Für Karl Bentele (CDU) dagegen sei es keine Überraschung, dass diese „Kosten hier aufschlagen“– schließlich sei die Entscheidung dazu bereits mit dem Beschluss zur Bücherei gefallen. Grünen-Rätin Silvia Queri erkundigte sich, ob sich Personal durch die neue Technolgie einsparen ließe. „Die Fläche steigt gegenüber dem Altbau, zudem kommt eine Ebene dazu“, zählte Matthias Käppeler auf – deshalb wolle man mit den vorhandenen Mitarbeitern umziehen und die größere Fläche durch die neue Technik kompensieren. „Wir wollen weder Personal abbauen noch neues einstellen“, brachte es Bürgermeister Daniel Enzensperger abschließend auf den Punkt.