Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Lufthansa macht Zugeständnisse
BRÜSSEL/FRANKFURT (dpa) - Die Lufthansa hat im wettbewerbsrechtlichen Kampf um die Übernahme großer Teile der Air Berlin weitgehende Zugeständnisse gemacht, um Kartellbedenken zu zerstreuen. Kurz vor Ablauf der Frist habe das Unternehmen der EU-Kommission angeboten, auf substanzielle Startund Landerechte, sogenannte Slots, an großen Flughäfen zu verzichten. Dies sagte am Freitag eine mit dem Verfahren vertraute Person.
Die Brüsseler Behörde bestätigte den Eingang der Vorschläge, mit denen die wettbewerbsrechtlichen Folgen der Übernahme gelindert werden sollen. Die Frist für eine Entscheidung verlängere sich nun um zwei Wochen bis zum 21. De-
US-Behörde gibt Übernahme von Monsanto frei
LEVERKUSEN (dpa) - Der Chemieund Pharmakonzern Bayer hat nach eigenen Angaben eine weitere Hürde bei der geplanten Übernahme des US-Saatgutriesen Monsanto genommen. Der Ausschuss zur Überprüfung ausländischer Investitionen in den USA unter dem Aspekt möglicher nationaler Sicherheitsbedenken (CFIUS) habe keine Probleme mit dem Milliardengeschäft, teilte Bayer am Freitag in Leverkusen mit.
Maersk will bis zu 400 Millionen Dollar einsparen
HAMBURG/KOPENHAGEN (dpa) Nach der Übernahme der Reederei Hamburg Süd will der Schifffahrtskonzern Maersk von 2019 an jährlich bis zu 400 Millionen US-Dollar (aktuell 335,6 Mio Euro) einsparen. Die Kosten würden vor allem durch die Integration und Optimierung der Netzwerke sowie standardisierte Beschaffung sinken, teilte Maersk am Donnerstagabend in Kopenhagen mit.
Uniper verkauft Beteiligung an russischem Gasfeld
DÜSSELDORF (dpa) - Der Kraftwerksbetreiber Uniper hat den Verkauf seiner Beteiligung am russischen Gasfeld Juschno-Russkoje in trockene Tücher gebracht. Nachdem die Veräußerung an den österreichischen Ölkonzern OMV bereits am 5. März angekündigt wurde, seien nun alle erforderlichen Zustimmungen seitens der russischen Behörden und Mitgesellschafter erteilt worden, teilte die Eon-Abspaltung Uniper am Freitag in Düsseldorf mit. Der Kaufpreis beträgt nach OMV-Angaben insgesamt 1,719 Milliarden Euro. zember, teilte die Kommission mit.
Nähere Einzelheiten wollten beide Seiten nicht nennen. Dem Vernehmen nach will die Lufthansa auf Slots der Air-Berlin-Tochter Niki etwa in Düsseldorf, Berlin oder Palma de Mallorca verzichten. Dort könnten dann Konkurrenten an den Start gehen und Monopolpreise verhindern.
Lufthansa wehrte sich am Freitag erneut gegen den Eindruck, dass sie in der Folge der Air-Berlin-Pleite die Ticketpreise nach oben getrieben habe. Nach Kundenbeschwerden hat das Bundeskartellamt angekündigt, die Preispolitik zu prüfen. Man habe am Preissystem für die eigenen Flüge nichts geändert, betonte das Unternehmen am Freitag in Frankfurt erneut. Es sei aber wegen der erhöhten Nachfrage im Dezember weiterhin so, dass die günstigen Buchungsklassen für die jeweilige Verbindung wesentlich früher ausverkauft seien und dann nur noch entsprechend teurere Tickets angeboten würden, sagte ein Sprecher.
Ferner werde Lufthansa nach eigenen Angaben außerplanmäßig Langstreckenflugzeuge zwischen München und Berlin einsetzen. Die Airline reagiert damit auf die nach dem Aus von Air Berlin stark gestiegene und anhaltend hohe Nachfrage.
Deutsche Games-Branche vor Musik- und Filmwirtschaft
BERLIN (dpa) - Die Games-Branche in Deutschland hat 2015 einen Umsatz von 2,9 Milliarden Euro generiert und übertrifft damit sowohl die Musikindustrie (1,55 Milliarden Euro) als auch die Film-Wirtschaft (1,17 Milliarden Euro) deutlich. Trotz des starken wirtschaftlichen und kulturellen Potenzials stehe die Branche jedoch vor großen Herausforderungen, sich auf dem international umkämpften Markt durchzusetzen, hieß es am Freitag in Berlin bei der Vorstellung der ersten bundesweiten Studie zur Games-Industrie in Deutschland. Der Umsatz deutscher Entwicklungen lag 2015 bei 549 Millionen Euro.
Bafin prüft Kommunikation der Börse zu Chefwechsel
FRANKFURT (dpa) - Der Mitte November verkündete Chefwechsel bei der Deutschen Börse ruft die Finanzaufsicht Bafin auf den Plan. Die Behörde untersucht, ob der Dax-Konzern die Personalie rechtzeitig bekannt gegeben hat.
Royal Bank of Scotland schließt knapp 260 Filialen
LONDON (dpa) - Die teilverstaatlichte britische Royal Bank of Scotland (RBS) will knapp 260 Filialen in England schließen. Das teilte das Geldhaus am Freitag mit. Demnach sollen 62 RBS-Filialen und 197 Vertretungen der RBS-Tochter NatWest in Großbritannien zugemacht werden. Mit dem Schritt werden 680 Jobs gestrichen. „Immer mehr unserer Kunden entscheiden sich, ihre täglichen Bankgeschäfte online oder per Handy zu erledigen“, hieß es zur Begründung. Der Abbau der Arbeitsplätze soll im Einvernehmen mit den Mitarbeitern erfolgen.