Schwäbische Zeitung (Tettnang)
„Das Zwischenmenschliche passt(e)“
Heiko Seufert folgt auf Alfred Thiel bei TAT-Verwaltungen und bringt die Firma weiter voran
TETTNANG - Es sind zwei Gründer, die da vor uns sitzen. Alfred Thiel hob die Firma TAT-Verwaltungen in Tettnang vor 20 Jahren aus der Taufe, Heiko Seufert ist am 1. April 2014 als Geschäftsführer eingestiegen und hat das Unternehmen zum 1. Januar 2016 als geschäftsführender Gesellschafter komplett übernommen. Und noch etwas ist besonders: Alfred Thiel ist als Berater und auf Zuruf immer noch mit an Bord. „Das Zwischenmenschliche passt“, sagt Thiel. Es passte damals und passt heute.
Das war schon 2013 so, als sich Alfred Thiel Heiko Seufert ausguckte und diesen als den Richtigen für seine Nachfolge empfand. Der gelernte Bankkaufmann war zuvor 21 Jahre bei der Volksbank Tettnang im Bereich Betriebsorganisation unterwegs, davon die letzten fünf Jahre in der Immobilienabteilung und dort in der Wohnungseigentumsverwaltung.
Der Kontakt zwischen beiden kam durch Zufall zustande. Heiko Seufert wollte sich mit seinen damals knapp 44 Jahren beruflich verändern, hat sich umgeschaut. Im Bodenseeraum wollte er bleiben. Vielleicht auch in die Schweiz gehen. Und Alfred Thiel, im nächsten Jahr 70, dachte ans Aufhören. Zufällig traf man sich bei einem IHK-Berater in Sachen Übergang, fand sich sympathisch und verabredete sich. Beide waren sich auch einig in der Absicht eines kontinuierlichen Übergangs. Ihnen war der Erfahrungsschatz in beim Thema Hausverwaltung wichtig, weil bei ihnen die Grundbedürfnisse des Menschen im Vordergrund stehen.
Ob der Ausstieg von einer sicheren (Volks-)Bank in die Selbstständigkeit für ihn ein Risiko gewesen sei? „Vom Gefühl her habe ich keine andere Wahl gehabt“, sagt der heutige Inhaber und Geschäftsführer von TAT-Verwaltungen in der Tettnanger St. Aignan-Straße 35, der nicht noch einmal 20 Jahre auf dem eingefahrenen Stuhl sitzen wollte. Das finanzielle Risiko war überschaubar. „Menschlich war das gar kein Risiko“, sagt er, dem ein „stabiles Vertrauensverhältnis“wichtig war. Und, siehe oben: Auch dieses Menschliche passte – und es passt immer noch. Dazu kam, dass Alfred Thiel’s Drei-Personen-Firma Kontinuität ausstrahlte, der Rahmen stimmte und der Firmenname blieb. Heiko Seufert macht heute noch Vieles wie sein Vorgänger – aber manches auch anders. Was Alfred Thiel zu einem Schmunzeln verleitet: „Ich kann’s gut ertragen“.
760 Wohneinheiten verwaltet TAT aktuell. 176 Wohnungen zählt die größte zu verwaltenden Wohnanlage. Aufgaben-Schwerpunkte im Immobilien-Management für Grund-, Haus- und Wohnungseigentum sind die Verwaltung von Wohnungseigentums-Gemeinschaften und die Verwaltung und Abrechnung von Mietwohnungen. Betreuung schreibt Heiko Seufert groß, nicht zuletzt dann, wenn Instandhaltungen anstehen, kurzfristig Handwerker nötig werden. Und das in 24Stunden-Bereitschaft über eine Notruffunktion. Werbung muss er nicht machen. TAT ist an der Kapazitätsgrenze. Wollte man weiter wachsen, müsste man mehr Personal vorhalten. Was sich wiederum rechnen müsste.
Qualifikation Hausverwalter
„Wir machen gute Arbeit, sind immer vorne mit dabei“, sagt der junge Firmengründer selbstbewusst, der weiß, dass die Kunden wegen der Seriosität und Zuverlässigkeit zu ihm kommen. Die jährlichen Eigentümeroder Mieterversammlungen sind keine Hinterzimmer-Treffen mehr wie früher. Seufert arbeitet und informiert mit modernen Medien.
Vorbei ist die Zeit, als sich „Hausverwalter“jeder nennen durfte. Oft wurde das Geschäft nebenher betrieben. Das ist heute grundlegend anders. Wer sich als „Hausverwalter“bezeichnen will, muss inzwischen einen Qualifikationsnachweis erbringen. Denn er sollte von der Bauphysik bis zur Haustechnik mindestens Ahnung haben, „muss zumindest jemanden kennen, der es weiß“, wie Heiko Seufert lachend sagt. Heute sind viele rechtliche Kenntnisse nötig. „Wir müssen so rechtssicher wie nur möglich arbeiten“, weiß er. Nicht zuletzt verwaltet man treuhänderisch die Rücklagen der Gemeinschaft. Nicht das Unwesentlichste für einen seriösen Hausverwalter.