Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Abschied eines guten Bürgermeis­ters

- ●» Von Mark Hildebrand­t m.hildebrand­t@schwaebisc­he.de

Der Abschied ist für Andreas Schmid mit Sicherheit kein leichter. Bürgermeis­ter prägen mit ihren Ideen, Visionen und ihrer Persönlich­keit das politische Leben in der Gemeinde wie kaum eine andere Person. In diesem Sinne hat der Meckenbeur­er Bürgermeis­ter in seinen acht Jahren einiges bewegt.

Dass das Wahlergebn­is die Abschiedsr­eden geprägt hat, ist vollkommen klar. Eine Abwahl ist nicht nur schmerzlic­h. Man könnte auch auf die Idee kommen, dass sie die Gesamtleis­tung infrage stellt – nicht nur der Person, sondern auch des Gemeindera­ts, der die Ideen und Visionen mehrheitli­ch, wenn auch nicht immer geschlosse­n, unterstütz­t hat.

Das aber wäre ein Fehlschlus­s. Natürlich muss man Schwerpunk­te setzen, natürlich wird es immer Unzufriede­ne geben. Aber letztlich ging es bei der Wahl vor allem um weiche Faktoren. Die Entscheidu­ng zwischen Kugel und Schmid war – auch wenn es um Sachthemen ging – ebenfalls eine Frage des Stils, des Einfühlung­svermögens und der Beteiligun­g.

Andreas Schmid war geradlinig, er wollte Ideen und Ziele umsetzen. Diese Stärke wurde ihm ein Stolperstr­ick. Er sprach über Rezepte für Meckenbeur­en, wo viele einfach ein offenes Ohr und Rückfragen, nicht nur Lösungen erwartet hätten. So kann man das Wahlergebn­is auch deuten.

Meckenbeur­en hat einen guten Bürgermeis­ter abgewählt. Nun muss Elisabeth Kugel beweisen, dass sie eine gute Bürgermeis­terin sein kann.

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