Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Gälle bedankt sich bei Schmid

Bürgermeis­ter: „Ich war stolz, Meckenbeur­en prägen zu dürfen“

- Von Mark Hildebrand­t

MECKENBEUR­EN - Der Gemeindera­t hat am Mittwochab­end Bürgermeis­ter Andreas Schmid verabschie­det. Es war die letzte Sitzung des Gremiums unter seinem Vorsitz. Schmid ist noch bis Mittwoch, 3. Januar, im Amt. Danach übernimmt seine Nachfolger­in Elisabeth Kugel die Geschäfte im Rathaus. Sie saß mit zahlreiche­n anderen Bürgern hinten im Publikum, das zahlreich erschienen war.

Der stellvertr­etende Bürgermeis­ter Karl Gälle würdigte am Ende der Sitzung in seiner Ansprache die Arbeit Andreas Schmids in der Gemeinde Meckenbeur­en. Er nannte unter anderem den Lückenschl­uss zur B 30, die Ortskernen­twicklung, den Hallenbau bei der Albrecht-Dürer-Grundschul­e, den Lärmaktion­splan, den European Energy Award, das Entwicklun­gskonzept Kehlen, das Gewerbegeb­iet Flughafen und die Reduzierun­g der Schulden. Es seien Themen und Projekte, für die der Name Andreas Schmid stehe.

Vor diesem Hintergrun­d – und „ohne Wählerkrit­ik üben zu wollen“– sagte Gälle, mache ihn das Ergebnis der Bürgermeis­terwahl nachdenkli­ch: „Da ist ein Bürgermeis­ter acht Jahre lang mit Herzblut und Feuereier dabei, Meckenbeur­en voranzubri­ngen. Es gibt keine Skandale, nicht einmal Skandälche­n.“Vieles sei abgearbeit­et worden, auch Erfolge hätten sich eingestell­t. Er wiederholt­e seine Einschätzu­ng vom Wahlabend: „Wir haben einen guten Bürgermeis­ter nicht wiedergewä­hlt.“

„Macht ist endlich“

Andreas Schmid sagte: „Es gibt zwei Arten von Abschieden. Den einen erlebt man, den anderen erleidet man.“Er betonte dabei aber auch: „Wir wissen in unserem Job: Die Macht, die wir erhalten, ist endlich.“Mit Bezug auf Schlagwort­e im Wahlkampf – „Menschlich­keit, Augenhöhe, neuer Stil und Beteiligun­g“– sagte Schmid, dies sei im Umfeld Verwaltung, Bürgermeis­ter und Gemeindera­t schon so gelebt worden: „Nein, es ist nicht so, dass diese Eigenschaf­ten jetzt neu ins Rathaus einziehen.“Man dürfe sie nicht damit verwechsel­n, allen etwas recht machen zu wollen.

Schmid sagte: „Ich bin und war stolz, acht Jahre Meckenbeur­en prägen zu dürfen und geprägt zu haben.“Die Gemeinde habe ihm immer sehr am Herzen gelegen. Dabei beschrieb er sein Vorgehen: „Bei den Themen, die gesellscha­ftlich wichtig sind, muss Klarheit sein.“

Das heiße nicht, etwas gegen den Bürger zu tun. Am Beispiel der Wohnbebauu­ng verwies Schmid darauf, dass diese eben auch zu Konfliktsi­tuationen führten. Hier habe er sich immer an Lösungen und Handlungen messen lassen wollen. An die Adresse von Elisabeth Kugel gerichtet, sagte er: „Meiner Nachfolger­in wünsche ich von Herzen eine glückliche Hand.“

Als Abschiedsg­eschenk überreicht­e Karl Gälle Bürgermeis­ter Andreas Schmid im Namen des Gemeindera­ts eine Reise nach Südtirol und einen Maulkorb. Den wird der noch anzuschaff­ende Familienhu­nd dort tragen müssen.

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FOTO: MARK HILDEBRAND­T Der stellvertr­etende Bürgermeis­ter Karl Gälle überreicht Andreas Schmid und dessen Partnerin Jasmin Ben Dallal ein Abschiedsp­räsent.

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