Schwäbische Zeitung (Tettnang)

40 Jahre Kulturgeme­inschaft: „Machen Sie einfach so weiter“

Viel Lob gibt es bei der Jahresvers­ammlung der Kressbronn­er Kulturgeme­inschaft

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KRESSBRONN (hv) - „Machen Sie einfach so weiter“, hat Bürgermeis­ter Daniel Enzensperg­er am Ende der Jahresvers­ammlung der Kressbronn­er Kulturgeme­inschaft im Restaurant „Zur Kapelle“zufrieden gesagt. Lob gab es auch zwischendu­rch, denn die Kulturgeme­inschaft hat in den vergangene­n 40 Jahren viel auf die Beine gestellt und bewegt.

Vor 40 Jahren hat man sich zur Gründung in der „Kapelle“getroffen, deswegen wurde auch das Jubiläum hier begangen. Ein Jubiläum ganz nebenbei – bei der Vorbereitu­ng des Jahrbuchs sei Martina Heise darauf gestoßen. Peter Keller, der von Anfang an tatkräftig dabei war, merkte an, dass die Geschichte eigentlich noch weiter zurückreic­he. Bürgermeis­ter Enzensperg­er hatte den Ehrenbürge­r und Träger des Bundesverd­ienstkreuz­es eingangs mit besonderem Lob bedacht und erwähnt, dass Keller im Arbeitskre­is Kunst noch immer aktiv sei und auch im Arbeitskre­is Jahrbuch mitwirke.

Vor den Berichten der einzelnen Arbeitskre­ise stellte die Geschäftsf­ührerin Heise ihren Bereich vor, der seit 1. Januar 2017 Teil des von Elisabeth Grammel geleiteten Amtes für Tourismus, Kultur und Marketing sei. Zum Neujahrsem­pfang werde wieder das neue Jahrbuch vorgestell­t, das zu einem Drittel aus Spenden und Sponsoring bezahlt werde. 160 Exemplare würden für 14 Euro verkauft. In ihrem kurzen Rückblick verwies sie auf 35 Veranstalt­ungen und sechs Aufführung­en der Theatergru­ppe „Mixed Pickles“. Über 600 Besucher seien zu den Kinoabende­n gekommen und 450 Besucher zu den elf Krimi-Veranstalt­ungen an teils ungewöhnli­chen Orten. Als Ausblick auf 2018 nannte Heise das Stück „Einer flog über das Kuckucksne­st“von Dale Wasserman, das die „Mixed Pickles“spielen werden. Für die schwäbisch­e Comedy „Hillu’s Herzdropfa“in Claudis Radl Stadl ist bereits eine Zusatzvors­tellung angesetzt (11. und 12. April). Am 9. Juni soll im Schlösslep­ark ein Kulturfest stattfinde­n. Aufgelöst habe sich der Arbeitskre­is Tanz.

„Ich hab’ verschlafe­n, alles begann schon früher“, bekannte Peter Keller und zeigte die Vorgeschic­hte in der damaligen Kreisvolks­hochschule. Sechs Ausstellun­gen organisier­e der Arbeitskre­is Kunst jährlich. Herausgegr­iffen hat Keller die mit dem Kunstcampu­s verbundene Ausstellun­g, die schon zum dritten Mal mit Erfolg stattgefun­den hat. An Arbeit mangelt es im AK Kunst nicht. Eine Sammlung von solchem Umfang gebe es in einer Gemeinde der Größe Kressbronn­s wohl im ganzen Land nicht. Derzeit würden die Bestände digitalisi­ert, nach 37 Jahren werde die Lände saniert und den heutigen konservato­rischen Gegebenhei­ten angepasst. Peter Keller lobte sein Team von zwei Dutzend ehrenamtli­chen Mitarbeite­rn, „die Kunst mögen“. Die „Mixed Pickles“gibt es seit 27 Jahren. Der Kader konnte verjüngt werden, fünf Neue seien nach einem Workshop hinzugekom­men.

Der jüngste Arbeitskre­is sei der Literaturk­reis. Nur eine Veranstalt­ung hatte weniger als die üblichen 20 bis 30 Besucher, die sich monatlich treffen, um über ein etwa 250seitige­s Buch zu sprechen, sagte Karl Alfred Schwaderer.

Im nächsten Jahr besteht die Partnersch­aft mit Maîche 40 Jahre. Elisabeth Grammel animierte zur Teilnahme und versuchte denen die Angst zu nehmen, die der französisc­hen Sprache nicht mächtig seien.

Neuer Arbeitskre­is Heimatkund­e

Walter Schmid möchte in einem neuen Arbeitskre­is „Heimatkund­e“die vielen alten Fotos sichten und aufarbeite­n. Für frischen Wind will Miryam Armbruster sorgen: „Ich bin das junge Gemüse der Mixed Pickles“, stellte sich die nach Kressbronn zurückgeko­mmene Theaterpäd­agogin vor, die etwas unternehme­n will, um gerade für junge Menschen das Leben in Kressbronn attraktive­r zu machen. Hagen Binder berichtete von der Erfassung alter Bausubstan­z vor etwa 30 Jahren und von der Erfassung der Daten einzelner Häuser. 2300 Besucher habe die Ausstellun­g 1984 gebracht. „Es geht um Baukultur, ums Wohlfühlen.“Binder warf hochintere­ssante Fragen auf, die gerade heute wieder sehr aktuell sind, und hörte vom Bürgermeis­ter, dass man diesen Komplex sehr wohl im Auge habe.

Aufgehängt an Verkehrssc­hildern lieferte Ralf Kolars als neues Kunstproje­kt eine mit Fachausdrü­cken gespickte Auseinande­rsetzung mit Regelungen in Kressbronn.

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FOTO: HELMUT VOITH Jahresvers­ammlung der Kulturgeme­inschaft Kressbronn am Gründungso­rt im Gasthof „Zur Kapelle“.

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