Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Oberdorfer wünschen sich einen Dorfplatz
Bei einer Bürgerinformation geht es um die Außengestaltung der alten Schule
LANGENARGEN - Im Rahmen einer Bürgerbeteiligungsveranstaltung haben sich am Mittwochabend 25 Oberdorfer zum Thema „Umbau des alten Schulhauses – Planung der Außenanlagen“über den aktuellen Stand des Projekts im Dorfgemeinschaftshaus (DGH) informiert. Diskutiert wurden im Wesentlichen die Parkplatzsituation, die Möglichkeit, einen Dorfplatz zu schaffen sowie der Standort für den alten Brunnen und den Weihnachtsbaum vor dem Eingang des Gebäudes.
Eine Überarbeitung des Entwurfes mit den eingearbeiteten Anregungen, sofern finanziell und technisch umsetzbar, soll am 21. Dezember erneut der Öffentlichkeit vorgestellt werden. Am Mittwoch haben Vertreter von Vereinen und Feuerwehr mit der Gemeindeverwaltung samt Planern lebhafte und für alle Seiten gewinnbringende Diskussion über die Gestaltung des Außenbereiches der alten Schule in Oberdorf geführt. Und so sieht der derzeitige Planungsstand aus: „Die Baugenehmigung zu Umbau und Sanierung des ehemaligen Schulgebäudes ist erfolgt. Es sind 46 Stellplätze vorgesehen, davon 18 vor dem DGH und 28 im Umfeld der alten Schule“, erklärte Siegfried Janisch vom ausführenden Büro. Zudem müsse man aus rechtlichen Gründen eine Spielplatzfläche von 30 Quadratmeter ausweisen und vor dem Schuleingang eine Feuerwehraufstellfläche von vier mal zwölf Metern zur Rettung von Personen über die Drehleiter garantieren.
Ein Ort zum Festen
Schnell wurde im Laufe des Abends klar, dass die Oberdorfer unter keinen Umständen Parkplätze im unmittelbaren Bereich der Wiese zwischen Schule und DGH sehen möchten. Der Hintergrund: Oberdorf habe keinen eigenen Dorfplatz für Veranstaltungen. Im Rahmen der Neugestaltung der Außenanlagen würde sich nach Ansicht der Bürger eine einmalige Gelegenheit bieten, diesem Wunsch nachzukommen. „Sonst bleibt von unserer Wiese nur noch ein Wiesle, und da kann man nicht festen. Wir müssen so viele Parkplätze wie möglich von hinten nach vorne verlagern. Der alte Brunnen könnte dorthin als Blickfang versetzt werden“, so der Tenor der Anwesenden, die sich in diesem Zusammenhang Sitzgelegenheiten, eine Lärmschutzabgrenzung zu den Nachbarn und eine Bepflanzung, beispielsweise durch einige Platanen, an besagter Stelle wünschten.
Um dies alles realisieren zu können, wurde vorgeschlagen, Parkmöglichkeiten seitlich schräg und vor der Schule einzurichten, wobei der Bereich Eingang Baurechtsbehörde am Erlenweg aus logistischen und kundenspezifischen Gründen ausgenommen werden müsse. Franz Josef Dillmann schlug vor, die Parkeinfahrt über die Tettnanger Straße und die Ausfahrt über den Erlenweg zu planen, wobei die Einfahrt als Einbahnstraße zu kennzeichnen wäre. Weitere Parkflächen sehe er zudem in der Fläche im nördlichen, rückwärtigen Bereich des DHG.
Ebenfalls denkbar wäre eine Einfahrt über den Erlenweg zur BusParkbucht an der Tettnanger Straße, die ohnehin nicht mehr genutzt werde. Langenargens Bürgermeister Achim Krafft lobte den Vorschlag: „Wir beziehen nach Absprache mit den zuständigen Behörden die Bucht in unsere Parkplatzüberlegungen mit ein, integrieren diese und gewinnen Raum.“Achim Krafft gab aber auch zu bedenken, dass die Freifläche für die Feuerwehr vor der Schule auf keinen Fall beparkt werden dürfe, notfalls müsse man über eine Poller-Lösung nachdenken.
Teurer als 100 000 Euro
„Ihre zahlreichen Anregungen zeigen, wie sehr Ihnen diese Gestaltungsmaßnahme am Herzen liegt. Bedenken Sie aber auch, dass wir bei diesen Wünschen weitaus mehr Geld in die Hand nehmen müssen als die 100 000 Euro, die wir anfangs für eine einfache Lösung vorgesehen hatten“, betonte der Bürgermeister. Nach Abstimmung mit der Gemeindeverwaltung, dem Straßenbau- und dem Landratsamt Bodenseekreis, soll am 21. Dezember auf Grundlage der Diskussion eine neue Entwurfsplanung der Öffentlichkeit vorgestellt werden.