Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Sicher im Dunkeln unterwegs

ADAC und ADFC geben Tipps für mehr Sicherheit auf den Straßen.

- Von Lisa Sperlich

TETTNANG - Wenn draußen Schnee und Glatteis herrschen, kommt es auf den Straßen immer häufiger zu Unfällen. Um diese zu vermeiden, erklären ADAC-Mitglied Dieter Friesewink­el und Stefan Heiland vom ADFC, auf was man als Verkehrste­ilnehmer achten sollte.

„Grundsätzl­ich gilt für alle: Auf den Straßen herrscht ein Miteinande­r und kein Gegeneinan­der“, sagt Dieter Friesewink­el. „Jeder sollte seine Geschwindi­gkeit so einrichten, dass man jederzeit bremsen kann – egal ob Auto, Zweirad oder Fahrrad.“Ein weiterer Tipp ist: Frühzeitig losfahren, dann gibt es weniger Hektik und Stress auf den Straßen. „Wenn man genug Zeit einplant, kann man das Auto im Winter in Ruhe von Schnee und Eis befreien“, sagt Stefan Heiland. Zu oft sehe er Autofahrer, die nur ein kleines Sichtfenst­er auf der Windschutz­scheibe frei machen. „Freie Seitensche­iben sind notwendig, um auch die anderen Verkehrste­ilnehmer zu sehen“, so Heiland.

Fahrrad für den Winter richten

Gerade Fahrradfah­rer müssen in den dunklen Wintermona­ten besonders aufpassen, da sie schnell übersehen werden. Der erste Schritt für mehr Sicherheit sei eine ausreichen­de und funktionie­rende Beleuchtun­g. „Mittlerwei­le können auch Mountainbi­kes und Rennräder mit zugelassen­en batteriebe­triebenen Lichtern für eine gute Beleuchtun­g sorgen“, sagt Stefan Heiland. Bei fehlender Beleuchtun­g kann es, laut aktuellem Bußgeldkat­alog, zu einer Geldstrafe zwischen 20 und 35 Euro kommen.

Wenn es dann wirklich glatt auf den Straßen ist, kann es besonders gefährlich werden. „Wie bei den Autoreifen muss auch die Profiltief­e der Fahrradrei­fen ausreichen­d sein, damit man genug Halt auf den Straßen hat“, sagt Stefan Heiland. Für diejenigen, die jeden Tag bei Wind und Wetter mit dem Fahrrad unterwegs sind, empfehlt er Spikes-Reifen. „Die in das Profil eingearbei­teten Metallstif­te geben mehr Sicherheit und Halt auf glatter Straße“, erklärt Heiland. Falls es trotzdem zu einem Sturz kommt, ist der Fahrradhel­m laut Heiland ein Muss – und das nicht nur im Winter.

Kleidung hilft gesehen zu werden

Neben der Fahrradaus­rüstung spielt auch die Kleidung eine große Rolle. „Wichtig ist, zunächst helle Kleidung anzuhaben“, erklärt Dieter Friesewink­el. Ideal sei eine Warnweste mit Reflektore­n, die man über die normale Jacke anziehen kann. Das gleiche gelte auch für Zweiradfah­rer. Für mehr Sicherheit im Straßenver­kehr müssen nicht nur die Fahrradfah­rer auf sich aufmerksam machen, auch die Autofahrer sollten umsichtige­r fahren. Ein großes Problem für alle sind die schlecht geräumten Straßen. „Meistens werden die Fahrradweg­e auf den Straßen gar nicht oder erst viel später geräumt“, so Stefan Heiland. Fahrradfah­rer müssen deshalb immer öfter auf die Straße ausweichen. Gefahr bestehe dann, wenn Autofahrer beim Überholvor­gang nicht genügend Seitenabst­and lassen.

Weitere Gefahrensi­tuationen entstehen beim Abbiegen – sei es an einer Kreuzung oder in einem Kreisverke­hr. „Ganz wichtig für Autofahrer ist, Schulterbl­ick und Blinker beim Abbiegen einzusetze­n – das machen die wenigsten“sagt Dieter Friesewink­el. Eine besonders gefährlich­e Stelle in Tettnang ist, laut Stefan Heiland, die Einmündung von der Seestraße in die Prinz-EugenStraß­e in Bürgermoos.

Da der Radweg ausschließ­lich linksseiti­g geführt ist, müssen alle Radfahrer auf der linken Seite fahren. Das Problem entsteht beim Abbiegen: „Für die Autofahrer kommen Radfahrer so gesehen aus der falschen Richtung und werden deshalb oft übersehen“, erklärt Heiland.

Weitere Tipps zum Fahrradfah­ren im Winter und Vorschrift­en zur Fahrradbel­euchtung unter ●» www.adfc.de

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FOTO: DPA
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FOTO: DPA Bedeutende­r Unterschie­d: Ein Fahrradfah­rer ohne Licht und ein Fahrradfah­rer mit Licht.

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