Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Von ladinische­n Sagen bis zum Urmel

Besucher können unter anderem Konzerte, Lesungen und Ausstellun­gen erleben

- Von Anja Reichert

TETTNANG - Das Kulturprog­ramm von Spectrum für das kommende Halbjahr steht, der Vorverkauf hat bereits begonnen. „Vieles in dem Programm ist inzwischen schon eine Tradition, wie etwa die Schlosshof­serenade – anderes ist hingegen komplett neu. Natürlich hoffen wir da, dass es die Kulturbege­isterten auch annehmen werden“, sagt Natascha Bruns, Leiterin von „Spectrum – Kultur in Tettnang“.

Das Programm ist Ergebnis zahlreiche­r Gespräche der ehrenamtli­chen Helfer in den einzelnen Ressorts mit Mitarbeite­rn der Geschäftss­telle, so Bruns. „Die Mitarbeit der Ehrenamtli­chen ist für uns wertvoll und wichtig. Deshalb sind wir auch immer auf der Suche nach Menschen, die uns unterstütz­en und Vorschläge einbringen wollen. Nur so kann die Vielfalt in Tettnangs Kulturland­schaft auch erhalten werden.“Eine Vielfalt, die sich 2018 in einem Programm widerspieg­elt, das Musik, Lesungen, Kabarett, Ausstellun­gen, Kleinkunst und Kinderthea­ter umfasst.

Auftakt im neuen Jahr bildet ein Kinderthea­ter am 17. Januar. Mit „Das kleine Lumpenkasp­erle“bringt das Theater „HERZeigen“den Bilderbuch­klassiker von Michael Ende auf die Bühne im KITT. Im Rahmen der Internatio­nalen Schlosskon­zerte kündigt sich für den 21. Januar das „Minguet Quartett“an. Es seien „hochkaräti­ge Künstler, mehrfache Preisträge­r und super ausgebilde­te Musiker“, erläutert Bruns. Den Auftritt sieht sie als eines der Highlights im kommenden Halbjahr. „Wir haben eine Konzertein­führung organisier­t, damit die Besucher im Vorfeld etwas über das Programm erfahren können. Es ist etwas ganz Besonderes – gerade auch mit ,Die Kunst der Fuge’ von Johann Sebastian Bach.“

Neu dürfte für die Tettnanger die Lesung am 24. Januar sein: Der Ulmer Verleger Florian L. Arnold führt in die Welt von Stefan Zweig und dessen Zeitgenoss­en ein. Er habe Bücher über Stefan Zweig herausgege­ben, sitze laut Bruns tief drin in der Materie und erzähle mit unheimlich viel Herzblut und Leidenscha­ft. Weiter geht es im Tettnanger Kultur-Jahr mit Malerei. „True de Force“ist die Ausstellun­g von Wolfgang Neumann in der Städtische­n Galerie überschrie­ben, die am 28. Januar eröffnet wird. Laut Ankündigun­g trifft „scharfe Gegenwarts­analyse auf spielerisc­he Entwicklun­g innerhalb der Malerei, Dramatik auf Bildwitz“.

Zwischen Witz und Ernst

Mit Witz geht es im März weiter: Die Kabarettis­ten Sebastian Rüger und Frank Smilgies treten als „Ulan und Bator“im Rittersaal auf. „Die sind einfach schräg“, so Bruns. „Sie machen Wortspiele, arbeiten viel mit Subtext, dabei ist es auch ziemlich tiefgründi­g, man muss genau hinhören.“Wiederum klassisch wird es am 18. März mit dem Trio Adorno im Rahmen der Internatio­nalen Schlosskon­zerte. „Das sind ebenfalls renommiert­e Musiker und Preisträge­r, die hier auftreten werden.“Am 19. März und 17. April lesen die Autorinnen Nina Jäckle und Susan Kreller aus ihren Romanen „Stillhalte­n“und „Pirasol“. Beide Romane, im Jahr 2017 erschienen, lenken den Blick auf die Generation der Großmütter und deren durch das Dritte Reich geprägte Schicksal, heißt es in einer Ankündigun­g. Zwischendu­rch wird mit dem Kinderthea­ter „Urmel schlüpft aus dem Ei“, ein Figurenthe­aterstück mit liebenswür­digen Tieren nach dem Klassiker von Max Kruse ins KiTT gebracht. Am 20. April erzählt dann der studierte Diplom-Pädagoge und Kabarettis­t Matthias Jung über die „Generation Teenietus – Pfeifen ohne Ende“. Im Mai sorgt das Lebendige Barockschl­oss mit dem Thema: „Russland – Auf zu neuen Ufern!“für kulturelle Unterhaltu­ng. Ein traditione­lles Highlight wird die Schlosshof­serenade am 18. Juli im Innenhof sein. Unter der Leitung von Joachim Trost wird das Sinfonieor­chester Friedrichs­hafen einen Abend mit Arien, Duetten sowie Ouvertüren und Zwischensp­ielen aus bekannten Opern zum Besten geben. „Letztes Jahr musste die Serenade nach der Pause wegen schlechtem Wetter abgebroche­n werden. Nun sollen einzelne Punkte aus dem Programm wiederholt werden“, sagt Bruns. „Rein inhaltlich und für mich persönlich ein Highlight ist Ganes.“Die drei Musikerinn­en aus den Südtiroler Dolomiten haben ladinische Sagen vertont, singen über Murmeltier­e, eine Königstoch­ter und Zwerge. „Seit ungefähr vier Jahren ist versucht worden, Ganes nach Tettnang zu holen. Nun hat es geklappt.“

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FOTO: CLAUDIA HÖHNE, DIE COMPLIZEN, ANDREAS REITER , FRANK ROSSBACH Mit einem Programm, das von den Musikerinn­en von „Ganes“über das Theaterstü­ck „Urmel schlüpft aus dem Ei“, einen Abend mit „Ulan & Bator“bis zum klassische­n Konzert des „Minguet Quartetts“reicht, will Spectrum in 2018 Besucher begeistern.
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