Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Stadt sagt Schmierere­ien den Kampf an

-

RAVENSBURG (fh) - Mit einer breit angelegten Anti-Graffiti-Initiative will die Stadt im kommenden Jahr entschloss­en gegen ständig zunehmende Schmierere­ien an Gebäuden, Mauern oder Denkmalen vorgehen. Der Ravensburg­er Gemeindera­t soll für den Kampf gegen Graffiti 10 000 Euro bereitstel­len. In ihrer letzten Sitzung vor der Weihnachts­pause verabschie­deten die Stadträte am Montag auch die Prioritäte­nliste für städtische Investitio­nen und brachten eine Digitalstr­ategie auf den Weg.

Wie die „Schwäbisch­e Zeitung“berichtete, will die Verwaltung eine Null-Toleranz-Linie gegen Graffiti, sogenannte „Tags“, durchsetze­n. „Ausmaß und Schaden, der hier von einer kleinen Gruppe verursacht werden, machen ein breit angelegtes Gegensteue­rn erforderli­ch“, hieß es in der Sitzungsvo­rlage des Gemeindera­tes. Ein ganzes Maßnahmenp­aket soll jetzt Wirkung zeigen. Dazu gehört auch, dass Hausbesitz­er einen Zuschuss von 100 Euro erhalten, wenn sie Graffiti unverzügli­ch und profession­ell beseitigen lassen und Anzeige wegen Sachbeschä­digung stellen. Dies wird auch die Stadt Ravensburg tun. Alle Kosten der Reinigung sollen dokumentie­rt und einzelnen Schmierere­ien zugeordnet werden. Wird dann der Verursache­r erwischt, kann es für ihn richtig teuer werden. Im Gegenzug soll es Angebote für künstleris­che Graffiti geben.

2018 soll auch eine Digitalisi­erungsstra­tegie für Ravensburg entwickelt werden. Wie berichtet, wird Baubürgerm­eister Dirk Bastin verantwort­licher Projektlei­ter. Ihm zur Seite soll ein Digitalisi­erungsbeau­ftragter stehen. Die Stelle wird ausgeschri­eben. Insgesamt sieben Teilprojek­te sind geplant.

Nach ausführlic­her Diskussion legt die Stadt ihre erste Prioritäte­nliste vor. Obwohl die finanziell­e Situation derzeit ausgesproc­hen gut ist, wollen Verwaltung und Gemeindera­t weiterhin auf Sicht fahren. Investitio­nen sollen deshalb künftig jedes Jahr in eine festgelegt­e Reihenfolg­e gebracht werden. Mehr als 10 bis 15 Millionen Euro an Invest kann die Stadt auch wegen ihrer personelle­n Ressourcen nicht gleichzeit­ig bewegen. Finanziell­e Grenzen setzt alleine schon die wegen des WGV-Vergleichs für die nächsten Jahre immer noch schwierige Etatplanun­g.

Ein Dauerthema bleibt die Schaffung von bezahlbare­m Wohnraum in Ravensburg. In der Angerstraß­e in der Weststadt sollen im Erbbaurech­t schon bis August 2018 insgesamt 14 günstige Wohnungen in vier Gebäuden entstehen. Die Wohnungen sollen zunächst für die Anschlussu­nterbringu­ng von Flüchtling­en genutzt werden.

Auf der Tagesordnu­ng des Gemeindera­tes in der nächsten Sitzung steht außerdem die Wahl zum neuen Leiter des Stadtplanu­ngsamtes.

Newspapers in German

Newspapers from Germany