Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Landrat fasst Ziele für das Jahr 2018 ins Auge
Harald Sievers will im Landkreis Ravensburg den Bürgerservice verbessern und Flüchtlinge fördern
RAVENSBURG (sz) - Landrat Harald Sievers stellt im Vorfeld der Beratungen des Kreishaushalts einige ihm wichtige Projekte heraus, die der Landkreis Ravensburg 2018 angehen will. Dazu zählen, wie er in einer Pressemitteilung ausführt, etwa Bürgerservice, Fachkräftesicherung und Infrastruktur.
Im Jahr 2018 sollen in Sachen Bürgerservice, so Sievers’ Vorschlag an den Kreistag, Kundenservice und Bürgerbürostandort in Ravensburg ausgebaut und dazu das Erdgeschoss des Kreishauses I umgestaltet werden. Das soll die Abläufe verbessern und die Wartezeiten verkürzen. In Sachen Digitalisierung möchte er, dass ein „Bürgerportal“des Landkreises im Internet im Bereich Abfallwirtschaft an den Start geht. Weil gut qualifiziertes Personal laut Landrat offenbar schwer zu bekommen ist, setzt dieser künftig noch stärker auf eigenen beruflichen Nachwuchs. Die Ausbildungsplätze in der Behörde werden von 2018 an verdoppelt.
Mehr Nachhaltigkeit
Auch die Infrastruktur hat Sievers im Blick – etwa den „Oberschwabenschnellweg (B 30)“und die regionale Schulentwicklung. So soll die vom Kreistag beschlossene Gründung der Gesellschaft „Planungsteam Bodensee-Oberschwaben“(PBOGmbH) möglichst bald umgesetzt werden, wünscht er sich, und bei den drei wichtigsten Bundesstraßenprojekten der Region die Planungen übernehmen, die das Land aus personellen Gründen in absehbarer Zeit nicht realisieren kann. Vorrangige Maßnahme im Landkreis sei dabei der Lückenschluss der B 30 zwischen Baindt und Bad Waldsee.
In Bezug auf Mobilität setzt Sievers „auf immer mehr Nachhaltigkeit“: Da immer mehr Menschen ein E-Bike fahren, soll eine Projektgruppe ein breit angelegtes „Radverkehrspaket“für die Radthemen, für die der Landkreis Verantwortung trägt, schnüren. Die entsprechende Vorlage berät der Kreistag im Januar. Außerdem soll es 2018 E-Ladestationen an beiden Kreishäusern in Ravensburg sowie den Außenstellen in Bad Waldsee, Leutkirch und Wangen und den OSK-Kliniken geben. Zudem werde der Landkreis mit dem Kauf von zehn weiteren E-Autos im Jahr 2018 einen Sprung bei der Umstellung seines Fuhrparks machen, stellt Sievers in Aussicht. Ein dritter Akzent im Umweltbereich sei die laufende Bewerbung des Landkreises als „Bio-Musterregion“in BadenWürttemberg.
Auch die Integration der Flüchtlinge hält Sievers für eine Herausforderung: „Hier bedarf es durchdachter und über ein Jahr hinaus reichender Anstrengungen.“Der Landkreis müsse vor allem bei Sprachbildung oder Arbeitsmarktintegration weiterhin am Ball bleiben. Dazu sollten 2018 etwa die Sprachkurse den individuellen Bedürfnissen der Flüchtlinge besser angepasst werden.