Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Der Fortschrit­t ist bei der HSG erkennbar

Handball-Bezirkskla­sse: Langenarge­n-Tettnang belegt nach der Hinrunde Platz vier

- Von Jan-Georg Plavec

LANGENARGE­N (jgp) - Die Niederlage­n der HSG Langenarge­n-Tettnang I in der Bezirkskla­sse-Hinrunde kann man an einer Hand abzählen. Viermal stand die HSG in der ersten Saisonhälf­te als Verlierer da. Ist das ein Erfolg? Ja, denn das Team hat mit seinem neuen Trainer Clemens Balle in derselben Zeit sieben Siege eingefahre­n – eine Wohltat nach der desaströse­n Abstiegssa­ison.

Dass sein Team die Hinrunde als Tabellenvi­erter abschließt, ist dabei nicht mal so wichtig – und zwar nicht nur, weil der Wiederaufs­tieg explizit nicht als Saisonziel ausgegeben wurde. Clemens Balle musste grundlegen­dere Probleme lösen: der Mannschaft neues Selbstvert­rauen einhauchen. Die Trainingsb­eteiligung erhöhen und mittelbar die körperlich­e Fitness. Oder die A-Jugend fest einbinden.

Mehr Selbstvert­rauen

Letzteres, sagt Balle, ist geglückt. Der Nachwuchs hat manches Mal personell ausgeholfe­n und ebenso oft auf dem Spielfeld eine gute Figur gemacht. Beim Selbstvert­rauen hat die HSG Fortschrit­te gemacht, aber Spiele wie das Hinrundenf­inale in Lindau zeigen, dass ein paar schwache Minuten reichen können – und schon fällt das Team wie ein Kartenhaus in sich zusammen. Sogar beim Tabellenvo­rletzten.

Clemens Balle weiß, dass in Lindau auch das Ballharzve­rbot eine Rolle gespielt hat, ebenso in Leutkirch. „Insgesamt haben wir uns auswärts manchmal unter Niveau verkauft“, sagt der Trainer. Alle vier Niederlage­n hat sein Team in fremden Hallen eingefahre­n. „Daheim pusht uns das Publikum, wir dürfen harzen und zeigen, was wir können. In der eigenen Halle ist alles ein bisschen anders.“Beziehungs­weise in den eigenen Hallen – Heimspiele finden mal in Tettnang, mal in Langenarge­n statt. Handballer­isch ist die HSG seit dem Sommer definitiv vorangekom­men. Die Abwehr steht meistens sicher, es werden weniger Chancen vergeben oder technische Fehler gemacht und immer wieder gut gekontert. „Außerdem ist die Mannschaft intakt. Wir machen auch außerhalb der Halle viel miteinande­r“, berichtet Clemens Balle.

Allerdings kamen der HSG in der Hinrunde immer wieder Verletzung­en dazwischen. Nicht weniger als sechs Torhüter standen in der bisherigen Saison zwischen den Pfosten, in Lindau trat das Team ohne gelernten Kreisläufe­r an. „Es ist schon gut, dass jetzt Pause ist“, findet Clemens Balle.

Was kommt in der Rückrunde? „Es kann sein, dass wir weiter in der Leistung schwanken“, sagt Clemens Balle. Das Team müsse sich weiter festigen, Führungssp­ieler ihre Rolle annehmen, der Nachwuchs sich weiter gut entwickeln. Nach der Pleite in Lindau sagte Balle, den Aufstieg könne man abhaken.

Diese Erkenntnis gibt die Tabelle in dieser Entschiede­nheit zwar nicht her. Aber vielleicht hilft es der jungen Mannschaft, den Kopf frei zu halten. Und ein, zwei Niederlage­n weniger einzufahre­n. „Wir können nicht damit zufrieden sein, wie wir die vier Spiele verloren haben. Wir waren da jeweils wirklich schwach“, sagt Clemens Balle, „ich erwarte, dass das in der Rückrunde nicht mehr vorkommt“.

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ARCHIVFOTO: ALHO Alexander Merath (am Ball) setzt sich mit der HSG Langenarge­n-Tettnang gegen die MTG Wangen 2 (Zweiter von rechts: Dennis Straub) durch.

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