Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Stenzel fährt bei der Weltmeisterschaft auf Platz zwei
Radsport: Der Ravensburger hat beim Start einen Nachteil – Er muss von hinten starten
RAVENSBURG (sz) - Bei den Weltmeisterschaften im Radcross hat sich Michael Stenzel vom Ravensburger KJC-FEO-Jedermannteam im belgischen Mol die Silbermedaille geholt. Bei der internationalen Meisterschaft fuhr Stenzel in der Mastersklasse II auf Rang zwei.
Die Fahrt zu Silber war laut Mitteilung eine harte. Vor allem, da Stenzel bei mehr als 70 Fahrern mit einem Start aus der letzten Reihe vorlieb nehmen musste. Trotz vieler guter Ergebnisse stellten die Veranstalter Stenzel hinten auf, was bei knapp 40 Minuten Rennzeit und dem eigentlichen Leistungsstand definitiv ein Nachteil war. Auf der einen Seite war das für den Ravensburger ein Schock, auf der anderen Seite gab es nun nichts zu verlieren und Stenzel ging mit einer gewissen Lockerheit ins Rennen. Diese, gepaart mit „top Beinen“, spülten den KJC-Crosser bereits in der zweiten Runde bis auf Rang vier nach vorne. Die Motivation war groß und schnell löste Stenzel einen Finnen vom letzten Podiumsplatz ab. Auch auf die Ränge eins und zwei schmolz der Rückstand.
Hohes Tempo fordert Tribut
Doch nach und nach schwanden auf dem sandigen Parcours die Kräfte von Stenzel, die Aufholjagd und das hohe Tempo forderten ihren Tribut. Aber Platz drei und somit eine WM-Medaille waren sicher – zumindest vorerst.
Denn einige Tage nach dem Rennen kam die Nachricht, dass der Sieger bei den obligatorischen Dopingproben positiv getestet wurde und seinen Sieg aberkannt bekam. „Einerseits traurig, aber auf der anderen Seite zeigt es auch, wie gut die Kontrollen sind und sich keiner, der schummelt, sicher sein kann“, sagt Stenzel. „Ich freue mich natürlich über Rang zwei, obwohl ich diesen gerne unter anderen Umständen gewonnen hätte.“
Auch bei den Europameisterschaften hat der Ravensburger bereits Silber gewonnen. Ganz oben auf der Liste des KJC-Fahrers stehen nun die deutschen Cross-Masters-Meisterschaften im Januar.