Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Schulentwicklung bleibt brisantes Thema
Grundschulzusammenlegung: Nach Kritik am Siegerentwurf gibt’s die „Konsenslösung“
KRESSBRONN - Nach einer monatelangen Pause steht im Dezember die Schulentwicklung in Kressbronn wieder auf der Tagesordnung des Gemeinderats. Im Hinblick auf die Zusammenlegung der Grundschulen schlägt die Verwaltung eine „Konsenslösung“vor, die der Gemeinderat einstimmig befürwortet.
Spannung bis zum Schluss – so lautet das Motto in der Gemeinderatssitzung im November 2015. Mit zwölf zu sieben Stimmen heißt es: Die Grundschulen werden an der Nonnenbachschule zusammengelegt. „Bei genauerer Durchsicht haben wir aber Mängel festgestellt“, so Enzensperger mit Blick auf den Siegerentwurf des Architektenwettbewerbs vom Januar diesen Jahres, der von den Dasch/ Zürn-Architekten aus Stuttgart vorgelegt wurde.
Die Punkte, die vor allem Anfang des Jahres in der Bürgerschaft für laute Kritik sorgen: der Abriss der Aula sowie die Tatsache, dass der vorhandene Freiraum an der Nonnenbachschule nahezu vollständig verbaut worden wäre. Nachbarschaft, Befürworter des Bildungszentrums als Standort, Aula-Nutzer und AulaDenkmalschützer kritisieren den Siegerentwurf als keine umsetzbare Lösung.
Ende März gibt Daniel Enzensperger dann bekannt, dass die Zusammenlegung am Standort der Nonnenbachschule erneut geprüft werden solle. Wie die Verwaltung in einer Pressemitteilung einräumt, werde mit dem Ergebnis des Architektenwettbewerbs „kein optimales Ziel erreicht. Der Gemeinderat wird aus diesem Grund das Verfahren zur Zusammenlegung der Grundschulen am Standort der Nonnenbachschule erneut einer kritischen Prüfung unterziehen, Vor- und Nachteile sowie Alternativen nochmals abwägen.“
Im Dezember wandert das Thema wieder auf die Tagesordnung des Gemeinderats: „Wir – alle Gemeinderäte und ich als Bürgermeister – wollen die Nonnenbachschule aus vielen Gründen erhalten, sie ist unsere traditionelle Grundschule in Kressbronn“, betont der Bürgermeister immer wieder. Einstimmig entscheiden sich die Räte schließlich für die „Konsenslösung“, die vorsieht, die Zusammenlegung der Grundschulen an der Nonnenbachschule aufzuheben, die Nonnenbachschule in ihrer jetzigen Form zu erhalten und die Grundschule am Bildungszentrum „perspektivisch“zu entwickeln.
Aufgrund der Emotionalität des Themas bittet Enzensperger anschließend die Bevölkerung darum, diese Entscheidung zu akzeptieren.