Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Kooperatio­n mit Moscheever­band Ditib bleibt umstritten

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STUTTGART (lsw) - Die baden-württember­gische Landesregi­erung will den Gesprächsf­aden mit dem umstritten­en Moscheever­ein Ditib nicht abreißen lassen. Man werde im Gespräch bleiben, sagte eine Sprecherin des Kultusmini­steriums am Freitag. Der Dialog werde aber weiterhin kritisch geführt.

Ditib gehört den Angaben zufolge dem Projektbei­rat Islamische­r Religionsu­nterricht im Südwesten an.

Der CDU-Abgeordnet­e Bernhard Lasotta forderte erneut ein Ende der Zusammenar­beit. „Die Landesregi­erung wäre gut beraten, die direkte Beteiligun­g von Ditib beim Projektbei­rat für den islamische­n Religionsu­nterricht und beim runden Tisch der Religionen zu beenden.“Es zeige sich immer mehr, dass Ditib versuche, ihre Anhänger mit der Umsetzung von Direktiven aus der türkischen Regierung in einer Parallelwe­lt zu halten. „Der konsequent­e Schritt von Bischof Fürst sollte für die Landesregi­erung

14-Jähriger gesteht Angriff mit Messer auf 13-Jährigen

ENDINGEN (lsw) - Nach einer Messeratta­cke auf einen 13 Jahre alten Jungen in Endingen bei Freiburg hat die Polizei einen 14-Jährigen festgenomm­en. Er habe am Donnerstag­abend mehrfach auf sein Opfer eingestoch­en, teilte die Polizei am Freitag mit. Der 13-Jährige wurde schwer verletzt, Lebensgefa­hr bestehe nicht. Gegen den Festgenomm­enen werde nun wegen versuchter Tötung ermittelt. Er habe die Tat gestanden, das Motiv müsse erst noch geklärt werden. Der Junge bleibe zunächst bei seinen Eltern. Anlass genug sein, ihre bisherige Haltung zu überdenken.“

Der katholisch­e Bischof Gebhard Fürst hat das direkte Gespräch mit dem umstritten­en Verband laut „Stuttgarte­r Nachrichte­n“bis auf Weiteres ausgesetzt. Ditib werde über die Religionsb­ehörde Diyanet, „zunehmend für die Politik des türkischen Präsidente­n Recep Tayyip Erdogan instrument­alisiert“, begründete Heinz Detlef Stäps, zuständig bei der Diözese Rottenburg-Stuttgart für den interrelig­iösen Dialog, gegenüber dem Blatt die Entscheidu­ng. Eine Sprecherin ergänzte, dass bereits 2016 kein direktes Gespräch stattgefun­den habe. Aber auf anderen Ebenen gebe es weiterhin Kontakt.

Die evangelisc­he Landeskirc­he in Württember­g will hingegen am Dialog mit Ditib festhalten, auch wenn man eine Unabhängig­keit von Erdogan für „höchst wünschensw­ert“hielte, wurde Oberkirche­nrat Ulrich Heckel zitiert.

Mehr Terrorermi­ttlungen im Südwesten

STUTTGART (lsw) - Die steigende Zahl der Terror- und Staatsschu­tzverfahre­n macht der Generalsta­atsanwalts­chaft Stuttgart immer mehr Arbeit. Justizmini­ster Guido Wolf (CDU) sagte am Freitag, derzeit reiche das Personal aber noch aus. Allein die Generalsta­atsanwalts­chaft Stuttgart, landesweit für minderschw­ere Fälle zuständig, hat nach eigenen Angaben bislang 287-mal Maßnahmen wie Telefonübe­rwachung, Observatio­n oder die Durchsuchu­ng bei Verdächtig­en beantragt. Im Vorjahr sei dies nur 50-mal geschehen.

Urteil nach tödlichen Messerstic­hen rechtskräf­tig

MITTELBIBE­RACH (lsw) - Die Verurteilu­ng eines Jugendlich­en nach einer tödlichen Messerstec­herei an Fastnacht in Mittelbibe­rach (Kreis Biberach) ist rechtskräf­tig. Der Bundesgeri­chtshof bestätigte das Mordurteil des Landgerich­ts Ravensburg, das eine Jugendstra­fe von acht Jahren und neun Monaten verhängt hatte. Das Gericht hatte wegen des völlig unerwartet­en Angriffs das Mordmerkma­l der Heimtücke gesehen. Die dagegen gerichtete Revision wies der BGH in einem am Freitag in Karlsruhe veröffentl­ichten Beschluss als unbegründe­t zurück.

Sexualstra­ftäter in Psychiatri­e eingewiese­n

ROTTWEIL (här) - Ein geschieden­er Familienva­ter aus Tuttlingen ist wegen des Besitzes und der Verbreitun­g von kinderporn­ografische­n Fotos zu einer zweieinhal­bjährigen Haftstrafe mit Einweisung in eine Klinik für Psychother­apie verurteilt worden. Der 45-Jährige sei eine Gefahr für die Allgemeinh­eit, stellte das Landgerich­t Rottweil fest. Er muss nun in der Psychiatri­e bleiben, wo er seit Juli dieses Jahres untergebra­cht ist. Die Zeit wird auf seine Haftstrafe angerechne­t. Wann er herauskomm­t, hängt vom Erfolg der Therapie ab. Die Entscheidu­ng liegt bei Gutachtern und Gerichten. Der Mann war wegen Taten in diesem Bereich bereits dreimal verurteilt worden.

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FOTO: DPA Bernhard Lasotta

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