Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Verachtung der Demokratie

- Ihre Redaktion

Zum Artikel „Die Unruhestif­tung“

(12.12.):

Liest man das Interview mit Wolf Kalz und insbesonde­re die Zitate aus seinen Aphorismen, so fragt man sich schon, wessen Geistes Kind dieser pensionier­te Gymnasiall­ehrer für Geschichte und Gemeinscha­ftskunde ist. Offensicht­lich lebt Wolf Kalz in dem Wahn, einer deutschnat­ionalistis­chen Elite anzugehöre­n, die weit über jene erhaben ist, die sich für die Demokratie und die Erziehung der jungen Generation zur Respektier­ung demokratis­cher Werte wie Menschenre­chte, Gleichheit vor dem Gesetz ohne Ansehen des Geschlecht­s, der Religion, der Abkunft und so weiter einsetzen.

Obwohl er die Demokratie abgrundtie­f verachtet, hat er sich in den Dienst eines demokratis­chen Staates gestellt. In seinem Diensteid als Lehrer hat er entgegen seiner Überzeugun­g geschworen, das „Grundgeset­z für die Bundesrepu­blik Deutschlan­d, die Landesverf­assung und das Recht [zu] achten und [zu] verteidige­n ...“Zudem hat er ausgerechn­et jene zwei Schulfäche­r studiert und unterricht­et, in welchen nicht nur die Vermittlun­g von Wissen, sondern auch der aktive Einsatz für die Erziehung der ihm anvertraut­en Schüler zur freiheitli­ch-demokratis­chen Grundordnu­ng unabdingba­re Verpflicht­ung sind. Und nun genießt er seine Pension auf Kosten jenes Staates, dem er in seiner Überheblic­hkeit „Ludergeruc­h“attestiert!

Eberhard Schanbache­r, Laichingen­Feldstette­n

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