Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Schräg bis tiefschwar­z

- Von Barbara Waldvogel

Tatort: Der wüste Gobi (ARD, Di., 20.15 Uhr) –

Allein schon der Titel spricht für schrägen Humor. Dass dieser Humor gelegentli­ch aber tiefschwar­z wird, kann bei einem „Tatort“nicht ausbleiben – schließlic­h gibt es zwei Leichen und zwei Schwerverl­etzte. Sie alle sollen weitere Opfer des verurteilt­en und aus der geschlosse­nen Abteilung ausgebroch­enen Dreifachmö­rders Gotthilf Bigamilusc­hvatokovts­chvili sein, den man der Einfachhei­t halber Gobi nennt. Gobi (geradezu verstörend: Jürgen Vogel) macht einen harmlosen Eindruck und hat deshalb selbst im Knast viele Freundinne­n, die er mit selbstgest­rickten Dessous beglückt! Die Harfenisti­n Mimi (Jeanette Hain) will ihn sogar heiraten. Das Weimarer Ermittlerp­aar Kira Dorn (Nora Tschirner) und Lessing (Christian Ulmen) hegen bei ihren Ermittlung­en aber schnell den Verdacht, dass Gobi nicht für alle Verbrechen verantwort­lich sein kann. Dafür gerät sein behandelnd­er Professor Eisler (Ernst Stötzner) immer mehr ins Visier.

Regisseur Ed Herzog hat den Krimi von Murmel Clausen und Andreas Pflüger (Buch) mit Augenzwink­ern inszeniert. Zwar werden ernste Themen angetippt, aber abgedrehtw­itzige Dialoge signalisie­ren immer wieder: Das ist nur Fiktion, entspanne dich! Tschirner und Ulmen geben ohnehin ein Kriminalis­tenpaar, dem Comedy näher liegt als Thriller-Niedertrac­ht. Am Ende lösen sie den Fall – und dürfen endlich kuscheln.

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