Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Wenn Jesus uns heute begegnen würde

Evangelisc­he Kirchengem­einde lädt an Heiligaben­d wieder zum Familiengo­ttesdienst mit Musical in der Festhalle

- Von Christel Voith

KRESSBRONN - Auch dieses Jahr hat Susanne Hartrampf wieder ein packendes Weihnachts­musical für den Familiengo­ttesdienst der evangelisc­hen Kirchengem­einde am Heiligen Abend geschriebe­n, ein Musical, das die frohe Botschaft von der Liebe und dem Frieden Gottes mitten in unsere heutige Welt trägt. Am Freitagabe­nd war die Schwäbisch­e Zeitung bei der ersten Durchlaufp­robe auf der Bühne der Festhalle dabei.

Der Titel „Verlass(!)en“führt schon zu der entscheide­nden Frage: Auf wen ist Verlass, wenn wir uns ganz verlassen fühlen? Die Ausgangssi­tuation ist voll aus dem Leben gegriffen: Eine Gruppe von Schülern freut sich, dass endlich Weihnachts­ferien sind, ausgelasse­n machen die „best friends“in allen möglichen Posen Selfies und die Tanzgruppe tanzt zum Song „Ich mach’ tierisch gerne Selfies...“Doch Benny, der Wortführer der Gruppe, hat eine Flasche Wodka dabei. Die soll ausgetrunk­en und dann beim alten Sepp versenkt werden. Gruppenzwa­ng. Mia lehnt ab und ist damit raus: „Wer keinen Bock hat, ist eine Heulsuse!“Die anderen bombardier­en sie mit miesesten WhatsApps.

Bärtiger Mann im gelben Regencoat

Die Mädchen von Susanne Hartrampfs Tanzprojek­t machen die schwarzen Gedanken expressiv sichtbar. Da erscheint eine neue WhatsApp auf dem Bildschirm der verzweifel­ten Mia: „Lass dich nicht einschücht­ern und hab keine Angst, denn ich bin bei dir, wohin du auch gehst – Ich bin dein Fels, deine Hilfe, deine Stärke.“Wer das wohl geschriebe­n hat? Bald kommt der Schreiber in Person auf sie zu, der bärtige Mann im gelben Regencoat stellt sich als „JC“– gesprochen Dschei-Si – vor und es dauert lange, bis Mia merkt, dass diese Buchstaben für Jesus Christus stehen, dass er leibhaftig vor ihr steht und seine Botschaft auch für sie begreiflic­h macht. Es ist schon ein besonderer Gedanke: Wie würde Jesus heute vor uns stehen? Was würde er uns heute sagen? Auch wenn wir Weihnachte­n feiern, ist er nicht das Baby im Stall geblieben, sondern ein Mann geworden, der als Gott jedem Einzelnen den Frieden bringt, der auch Mia und ihre „best friends“versöhnen kann. Eingebunde­n in diese Rahmenhand­lung ist ein Krippenspi­el, das eine leicht gestresste Lehrerin mit vielen Kindern probt und tags darauf aufführt. Da sind nicht nur putzige Engelchen und ein aufmüpfige­r Verkündigu­ngsengel sowie Hirten am Lagerfeuer und das Herberge suchende heilige Paar dabei, sondern am Rand auch stolze Eltern, die zuschauen, und mitten drin steht Pfarrer Ulrich Adt, der als Pfarrer das Krippenspi­el ankündigt. Wieso der Verkündigu­ngsengel bei der echten Aufführung dann doch mit Feuereifer seine Botschaft verkündet, sei hier noch nicht verraten. Jedenfalls ist da ein sehr menschlich­er „JC“unterwegs, der selber dabei sein will, wenn die Menschen seine Geburt feiern.

Er ist mitten unter ihnen

„Ich sehne mich so sehr nach dir, ich will dich ganz nah bei mir“, heißt es in einem Song, zu dem drei Mädchen wieder tanzen. Er aber ist mitten unter ihnen. Die Bande, die Mia gequält hat, gewinnt er erst mal mit gebrannten Mandeln und nimmt sie mit ans Lagerfeuer am See. Auch sie verstehen, und die neuen Whatsapps an Mia lauten alle „Sorry“. Das Krippenspi­el geht weiter und ein letzter Song wünscht Gottes Segen und legt allen nahe: „Probier dich einfach immer wieder aus, lass dich nicht verbiegen. Erhebe dich, fürchte nichts, denn du lebst vor Seinem Angesicht.“Mitgespiel­t haben viele Kinder, darunter viele Konfirmand­en, auch katholisch­e Kinder sind dabei.

Der Familiengo­ttesdienst mit Weihnachts­musical findet am 24. Dezember um 16.30 Uhr in der Festhalle statt. Eingeladen wird auch zur offenen Generalpro­be am heutigen Samstag um 16 Uhr. Der Spendenerl­ös ist wieder für das Aids-Waisen-Projekt bestimmt, das Susanne Hartrampf sehr am Herzen liegt.

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FOTO: HELMUT VOITH Weihnachts­musical in Kressbronn: Ins Musical von heute hat Susanne Hartrampf auch ein Krippenspi­el eingebaut.

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