Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Freunde der Waldburg befürchten Kommerz

Verein glaubt, dass die Burg künftig nicht mehr für jedermann jederzeit zugänglich sein wird

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WALDBURG (ric/sz) - Die Freunde der Waldburg sind über den Ausstieg des Fürstliche­n Hauses WaldburgWo­lfegg-Waldsee aus der Betreiberg­esellschaf­t bis Ende 2018 verärgert. Erstens über den Vorgang an sich, Zweitens darüber, nicht informiert worden zu sein und Drittens vor allem darüber, dass die Burg jetzt nicht mehr öffentlich für jedermann zu jederzeit zugänglich ist. Der eingetrage­ne Verein befürchtet, dass in Zukunft auf dem Wahrzeiche­n Oberschwab­ens „nur noch Kommerz“herrschen wird.

Wie bereits berichtet, hat Waldburgs Bürgermeis­ter Michael Röger am vergangene­n Dienstag den Ravensburg­er Kreistag über diese Situation informiert, weil an der Betreiberg­esellschaf­t sowohl die Gemeinde Waldburg, das Fürstliche Haus als auch der Landkreis Ravensburg zu gleichen Teilen beteiligt sind.

„Im Vordergrun­d steht auch in Wolfegg

das Finanziell­e. Da gibt man ganz schnell eine alte Partnersch­aft auf und geht eine neue ein, von der man sich erhofft, dass diese nun gewinnbrin­gend sein wird. Die Umwandlung in einen Beherbergu­ngsbetrieb dürfte nur eine Frage der Zeit sein. Priorität hat die Stammburg des Hauses Waldburg bei der heutigen Führung noch nie gehabt“, heißt es in der Stellungna­hme von Presserefe­rent und dem ehemaligen Vereinsvor­sitzenden

Red.) (das Fürstliche Haus, Anm. d.

Klaus Schäfer. Der Verein befürchtet, dass in Zukunft wohl ein spontaner Ausflug zur Burg unmöglich sein wird. „Stattdesse­n gibt es demnächst nur noch Kommerz auf der Burg.“

Reichsklei­nodien im Schlössle

Der Verein „Freunde der Waldburg e.V.“sei deshalb gut beraten, seine Exponate vorerst aus der Burg abzuziehen und anderweiti­g der Öffentlich­keit zu präsentier­en. Wie bereits berichtet, sind Reichsklei­nodien noch bis Februar im Weingarten­er Schlössle zu sehen und werden danach im thüringisc­hen Altenburg ausgestell­t – als Leihgabe für die Barbarossa-Stiftung. Der Verein habe es überhaupt erst möglich gemacht, dass die Burg heute so da steht.

Der Verein findet es sehr schade, „dass das Fürstliche Haus es nicht für nötig gehalten hat, den Verein über diese Veränderun­gen zu informiere­n“. Abschließe­nd heißt es in der Stellungna­hme: „Man hatte es (die Informatio­n,

wohl nicht für notwendige erachtet, da der Verein sowieso nie einen großen Stellenwer­t beim Fürstliche­n Haus hatte. Die kostenlose Leihgabe der Exponate für das Museum hat man jedoch gerne angenommen. Auf die Reaktion der Gemeinde Waldburg kann man gespannt sein.“

Anm. d. Red.)

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ARCHIVFOTO: REINHARD WÜNSCH Das Wahrzeiche­n Waldburg ist schon seit diesem Jahr geschlosse­n und macht frühestens 2019 wieder auf.

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