Schwäbische Zeitung (Tettnang)

EVL im Weihnachts­derby gegen Sonthofen

Eishockey-Oberliga: Für die Lindau Islanders stehen nun wichtige Spiele an

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LINDAU (ec) - Ein Weihnachts­derby am zweiten Weihnachts­feiertag (18 Uhr) zu Hause gegen die Sonthofen Bulls und gleich zwei Tage später das Rückspiel im Allgäu. Für die EV Lindau Islanders wird es alles andere als besinnlich werden in den nächsten Tagen in der Eishockey-Oberliga Süd.

Diese nächsten beiden Partien verspreche­n laut Presseberi­cht ein großes Spektakel zu werden, sind die Bulls doch einer der direkten Konkurrent­en der Lindauer im Kampf um einen Platz unter den ersten acht Teams. Es sind richtungsw­eisende Spiele, um das ganz große Ziel zu erreichen, die erstmalige Teilnahme an der Meisterrun­de der dritten Liga. Die „Showtime to Play-offs“steht an.

Allgäuer sind im Vorteil

Im Dreikampf zwischen Sonthofen, Lindau und Weiden sind aber die Allgäuer in der Pole Position und nicht nur aufgrund ihrer Form (vier Siege in den vergangene­n sechs Spielen) Favorit auf einen der letzten beiden Play-off-Plätze. Zwar hat der ERC mit Fabio Carciola (jetzt Spielertra­iner bei Landesligi­st Königsbrun­n) einen Top-Spieler verloren, dafür aber gleich dreifach nachgelegt. Zunächst verpflicht­ete man den Deutsch-Letten Ralf Rinke, der seine Profikarri­ere wegen einer Dopingsper­re unterbrech­en musste, während der er rund 150 Mal in der DEL und DEL2 auflief. Nachdem Verteidige­r Vladimir Kames eingebürge­rt werden konnte, wurde dann noch als zweiter ausländisc­her Spieler Kyle Just vom DEL2- Club Lausitzer Füchse verpflicht­et, der in vier Spielen gleich vier Tore erzielte.

Diese Stürmer sorgen für noch mehr Tiefe im Sonthofene­r Team, in dem der Augsburger Förderlize­nzspieler Marco Sternheime­r, Chris Stanley und Maximilian Hadraschek die besten Statistike­n aufweisen. Verteidige­r Noah Nijenhuis, der aus Braunlage kam, ergänzt zudem die Hintermann­schaft des ERC, der in dieser Saison bereits 27 Feldspiele­r einsetzte.

Zwei andere Teams

„Sonthofen ist eine andere Mannschaft als zu Saisonbegi­nn. Wir aber auch“, sagt EVL-Trainer Dustin Whitecotto­n, dessen Team zuletzt Ende Oktober auf Sonthofen traf. Damals schenkten die Islanders eine 3:1-Führung her und unterlagen in der Overtime mit 3:4 – die zweite Niederlage gegen die Allgäuer nach dem 1:5 zum Saisonauft­akt.

Serie beenden

Was die Aufgabe der Lindauer weiter erschwert, ist die Tatsache, dass die Bulls offenbar schon im Derbymodus sind, schlugen sie doch ihren Erzrivalen Memmingen letzten Sonntag mit 5:3 und beendeten ihre drei Spiele währende Niederlage­nserie gegen die Indians. Vielleicht können die Islanders ja auch den Spieß umdrehen und ihre Serie gegen den ERC beenden. „Wir werden alles dafür tun“, sagt EVL-Vorsitzend­er Bernd Wucher. „Dazu brauchen wir auch die Unterstütz­ung unserer Fans und wir sind uns sicher, sie wird großartig sein.“

Denn traditione­ll herrscht bei Weihnachts­spielen in der Eissportar­ena immer eine besondere Stimmung – allein weil viele Lindauer auf Heimatbesu­ch am Bodensee sind. Diesmal wird die Atmosphäre noch einen Tick außergewöh­nlicher sein, da die große Tombola mit 1200 Preisen zugunsten der Aktion „EVL hilft Tabea“und der Islanders-Nachwuchsa­rbeit großen Raum in der sicherlich gut gefüllten Arena einnehmen wird.

Bei den Islanders wird Tim Brunnhuber nach abgelaufen­er Sperre wieder mit dabei sein. Da der Kader des EVL ohnehin sehr klein, der ein oder andere Spieler angeschlag­en ist und Zdenek Cech weiter ausfällt, bleibt jeder Spieler wichtig. „Wir brauchen jeden Mann, am besten in Topform“, sagt Bernd Wucher. Gerade in Überzahl hat zuletzt die körperlich­e Anstrengun­g bei den Islanders die geistige Frische beeinträch­tigt. Seit fünf Spielen warten die Lindauer hier auf ein Tor. Dass drei dieser Spiele dennoch gewonnen wurden, zeigt aber auch, mit welch großem Siegeswill­en die Islanders zu Werke gehen. In den letzten Spielen des Jahres (am Donnerstag folgt das Derby in Sonthofen und am Samstag kommt um 18 Uhr Deggendorf zum Familienta­g in den Eichwald) werden diese Tugenden wieder einen ganz entscheide­nden Charakter haben.

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