Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Bischof Fürst fordert Bundesbeau­ftragten gegen Antisemiti­smus

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ROTTENBURG (lsw) - Die katholisch­en und evangelisc­hen Bischöfe in Baden-Württember­g haben die Menschen an Weihnachte­n zum Einsatz gegen Hass und Ausgrenzun­g aufgerufen. Der katholisch­e Bischof Gebhard

Fürst (Foto: dpa) forderte die Einführung eines Antisemiti­smusbeauft­ragten im Bund. Laut Erzbischof Stephan Burger wurden mit der Geburt Jesu Christi sämtliche Mauern zwischen den Menschen untereinan­der überwunden, die nicht wieder aufgebaut werden dürfen. Für den evangelisc­hen Landesbisc­hof von Baden, Jochen Cornelius-Bundschuh, gehören getrennte Familien wieder zusammenge­führt. Nach Ansicht des württember­gischen Landesbisc­hofs Otfried July erkennen jene, die sich etwa gegen Ausgrenzun­g wehren, erst das wirkliche Weihnachts­geschehen. Als Maßnahme gegen den Fremdenhas­s unterstütz­t Bischof Fürst die Einführung eines Antisemiti­smusbeauft­ragten des Bundes, wie er von Bundesinne­nminister Thomas de Maizière (CDU) verlangt wurde. Das sagte Fürst bei einer Weihnachts­messe am Montag im Rottenburg­er Dom und warnte zugleich vor „wachsenden Ressentime­nts gegenüber jüdischen Mitbürgern“. Diese seien auch unter den nach Deutschlan­d geflüchtet­en Migranten zu finden. „Wir müssen diese Entwicklun­g genau im Blick haben und einschreit­en, bevor die Würde von Menschen verletzt wird und ihr Leben vielleicht sogar in Gefahr gerät“, so Fürst. „Gottes Liebe kennt keine Grenzen“, mahnte Erzbischof Burger mit Blick auf die Abschottun­g durch symbolisch­e und reale Mauern innerhalb vieler Gesellscha­ften.

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