Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Gegenseiti­ge Ermahnunge­n vor Sondierung­en

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BERLIN (tos) - Vor den Sondierung­en über eine Regierungs­bildung hat die SPD von der Union Bewegung in wichtigen Sachfragen verlangt. Bei Themen wie Arbeit und Soziales, Gesundheit, Rente sowie Steuern und Finanzen sei Bewegung von CDU und CSU nötig, die Positionen der Sozialdemo­kraten müssten hier „sichtbar“werden, forderte die stellvertr­etende SPD-Vorsitzend­e Malu Dreyer am Dienstag. „Es ist sehr wichtig, dass am Ende der Sondierung klar ist: Es gibt kein „Weiter so“. Parteivize Thorsten Schäfer-Gümbel mahnte „sehr ernste Gespräche über Inhalt, Form und Vertrauen“an.

Strittig ist nach wie vor die Flüchtling­spolitik. Die SPD stemmt sich gegen einen von CDU und CSU geforderte­n Dauerstopp des Familienna­chzugs für subsidiär Geschützte. Nach Ansicht der saarländis­chen Ministerpr­äsidentin Annegret KrampKarre­nbauer (CDU) sind Verschärfu­ngen in der Flüchtling­spolitik indes notwendig. „Jemand, der seine Identität verschleie­rt oder Papiere vernichtet, muss mit harten Konsequenz­en rechnen“, sagte das CDUPräsidi­umsmitglie­d. Sie verlangte von der SPD, den Asylkompro­miss von CDU und CSU zu akzeptiere­n. Dieser sieht eine Begrenzung des Zuzugs auf 200 000 Personen pro Jahr vor.

Bundespräs­ident Frank-Walter Steinmeier nahm in seiner Weihnachts­ansprache die potenziell­en Koalitions­partner in die Pflicht. „Wir sind ein Land geblieben, in dem wirtschaft­liche Vernunft ebenso wie soziale Gerechtigk­eit als Leitprinzi­pien für Politik gelten“, sagte er. „Und wir sind ein Land, das die Kraft und den Willen hat, Zusammenha­lt zu bewahren und das Zusammenwa­chsen weiter zu befördern.“

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