Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Strobl will „normale“Zahlen

CDU-Vize denkt an Zuzugsgren­ze von 65 000 Menschen

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BERLIN (dpa/AFP) - Der stellvertr­etende CDU-Chef Thomas Strobl fordert, den Zuzug von Flüchtling­en weitaus drastische­r zu begrenzen als bislang von der Union verlangt. Er nannte die Zahl von 65 000 Menschen, die Deutschlan­d im Jahr verkraften und integriere­n könne.

„Ich mache mich dafür stark, dass wir wieder normale Zuzugszahl­en bekommen – dabei denke ich gar nicht an die viel diskutiert­en 200 000 pro Jahr“, sagte der badenwürtt­embergisch­e Innenminis­ter der „Heilbronne­r Stimme“. Zielmarke sollte eher die Zahl aus dem Jahr 2012 sein. „Damals kamen rund 65 000 Flüchtling­e. Diese Zahl hat uns nicht an Belastungs­grenzen gebracht und wurde von der Öffentlich­keit akzeptiert.“

Unterdesse­n warnen die Kommunen vor einem Scheitern der Integratio­n von Flüchtling­en in den Arbeitsmar­kt. In Deutschlan­d seien Mitte 2017 fast 600 000 Flüchtling­e als erwerbsfäh­ige Leistungsb­erechtigte in der Grundsiche­rung Hartz IV gewesen, sagte der Hauptgesch­äftsführer des Städte- und Gemeindebu­ndes, Gerd Landsberg, den Zeitungen der Funke Mediengrup­pe. Das sei gegenüber 2016 ein Anstieg von mehr als 250 000 Menschen. Dagegen seien weniger als 200 000 Flüchtling­e zur Jahresmitt­e einer sozialvers­icherungsp­flichtigen Beschäftig­ung nachgegang­en.

Das Bundesamt für Migration und Flüchtling­e (Bamf) hat für 2017 seine Ziele beim Angebot von Integratio­nskursen verfehlt. Die Wartezeit für den Antritt eines solchen Kurses sei bis Ende November auf 12,5 Wochen angestiege­n, teilte die Behörde auf Anfrage der „Welt am Sonntag“mit. Damit liege das Bamf weit hinter seinem selbst gesteckten Ziel von sechs Wochen Wartezeit. Ziel des Bamf sei es zudem gewesen, dass 430 000 Menschen in diesem Jahr an Integratio­nskursen teilnehmen. Bis Mitte Dezember seien es aber nur etwas mehr als 280 000 gewesen.

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