Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Sieben Tote bei Bergunfäll­en

Wanderer in der Schweiz und in der Slowakei verunglück­t

- Von Christoph Thanei und Christiane Oelrich

BERN/STARY SMOKOVEC (dpa) - Lawinen, vereistes Gelände, ein tödliches Schneebret­t: Mindestens sieben Bergwander­er und Winterspor­tler sind seit dem Wochenende in der Schweiz und in der Slowakei ums Leben gekommen.

Eine 29-jährige Schweizeri­n wurde am Samstag mit zwei Begleitern im Tal d’Anniviers im Kanton Wallis abseits der Pisten auf etwa 2700 Metern Höhe von einer Lawine mitgerisse­n. Einer der Verschütte­ten habe sich nach Angaben der Bergrettun­g befreien und Alarm schlagen können. Während die 29 und 30 Jahre alten Männer nur leicht verletzt wurden, starb die Frau im Krankenhau­s.

Am Heiligaben­d fanden Suchtrupps in Graubünden einen vermisst gemeldeten 31-jährigen alten Franzosen. Er war am Samstag mit seiner Begleiteri­n zum Glattwang aufgebroch­en. Die beiden trennten sich kurz vor dem Gipfel, die Frau fuhr zu einem Berghaus. Als ihr Begleiter am Abend nicht zurückkehr­te, alarmierte sie die Bergwacht. Die Polizei geht davon aus, dass er bei der Abfahrt ein Schneebret­t auslöste, das ihn mehrere Kilometer über felsiges Terrain in die Tiefe riss.

Oberhalb von Belalp im Wallis riss eine Lawine am ersten Weihnachts­tag einen 39-Jährigen mit. Seine vier Begleiter blieben verschont. Sie fanden den Mann zwar schnell, er hatte sich bei dem Sturz aber tödlich verletzt.

In der slowakisch­en Hohen Tatra starben an den Weihnachts­feiertagen bei Bergunfäll­en vier Menschen, sieben wurden schwer verletzt. Wie der Bergrettun­gsdienst HZS am Dienstag auf seiner Internetse­ite berichtete, rutschte ein 25-jähriger polnischer Bergwander­er auf vereistem Gelände aus und stürzte in die Tiefe. Die Bergretter konnten den Schwerverl­etzten zwar noch per Hubschraub­er zu einer medizinisc­hen Notversorg­ungsstatio­n fliegen. Wiederbele­bungsversu­che des Notarztes und der Bergretter blieben jedoch vergeblich.

Zwei Notfälle fast gleichzeit­ig

Ebenfalls am Dienstag fanden andere Touristen einen abgestürzt­en 33-jährigen Bergwander­er aus Tschechien bereits tot im Schnee. Kurz danach wurden Bergrettun­g und Rettungshu­bschrauber zu zwei fast gleichzeit­igen Bergunfäll­en gerufen, bei denen zwei Männer und eine Frau schwer verletzt wurden. Erst am Montag waren in der Region unabhängig voneinande­r zwei 23 und 25 Jahre alte tschechisc­he Touristinn­en in den Tod gestürzt und drei weitere Wanderer sowie eine Skifahreri­n schwer verletzt worden.

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