Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Dirigent Simon Heimpel bewahrt die Ruhe
Viel Applaus fürs traditionelle Weihnachtskonzert der Musikkapelle Laimnau
LAIMNAU - Ein volles Haus hat das Publikum in der Argentalhalle der Musikkapelle Laimnau am ersten Weihnachtsfeiertag beschert. Die Jugendkapelle, unter Leitung von Markus Brugger, eröffnete mit „Stille Nacht, heilige Nacht“den Konzertabend. Vorstand Dietmar Weiss begrüßte das Publikum mit Worten aus einem Weihnachtsgedicht: „Die schönste Zeit ist da.“Unter den Gästen waren die Bundesbehindertenbeauftragte und Ehrenbürgerin der Stadt Tettnang, Verena Bentele, mit ihrer Familie, Bürgermeister Bruno Walter, Dekan Reinhard Hangst, Diakon Martin Bernhard mit Frau und Pfarrer Sebastian Powath von der Seelsorgeeinheit Argental.
Die Jugendkapelle machte den Auftakt mit der „Blue Mountain Overture“von Donald Josuweit. Da zahlreiche Mitglieder der Jugendkapelle zum „großen“Orchester gewechselt hatten, trat diese mit stark „verjüngter“Mitgliederzahl auf. Markus Brugger, der die Jugendkapelle übergangsweise geleitet hatte, übergab nahtlos und unspektakulär den Taktstock an Eva Weiß, die ihren Einstand mit Smetanas „Moldau“gab, angekündigt von Franziska Winkler, einem Mädchen aus der Jugendkapelle. Darauf folgte „Disney’s Magical Marches“, arrangiert von Eric Osterling, mit „Superkalifragilistisch expiallegorisch“aus dem Musical „Mary Poppins“, moderiert von Moritz Brugger aus der Jugendkapelle. Das Musikstück wurde jung, frisch und aufmunternd dargeboten.
Für große Heiterkeit im Publikum sorgte Matteo Brugger, ein sprachgewandter Junge aus der Jugendkapelle: „Wir sind mit unserem Programm schon mal am Ende. Danke, dass Markus uns übernommen hat und Eva weitermacht, das habt Ihr prima gemacht.“Zum Publikum: „Jetzt halte ich euch nicht länger auf, wir machen weiter.“Nach verdientem Beifall gab es „On Broadway“als Zugabe.
Majestätisch erklang „Call of Heroes“von Michael Geisler, das erste Stück der „großen“Kapelle, unter der Leitung von Simon Heimpel. Mit dem Gedicht „Weihnachtszeit“von August Heinrich Hoffmann von Fallersleben, begann Daniel Schmid seine Moderation. Mit Finesse und viel Fingerspitzengefühl, schnell und kontrastreich sowie technisch anspruchsvoll sei „First Suite Eb“von dem englischen Komponisten Gustav Holst zu spielen. Das Stück ist 108 Jahre alt und verlange, dass drei Sätze ohne Absetzen der Instrumente gespielt werden müssen. Dieser Herausforderung wurde der Musikverein Laimnau mehr als gerecht.
„Adventure“von Markus Götz wurde für einen Abenteuerfilm geschrieben. Die Abenteuerlust und die Heimkehr des Helden zu seiner großen Liebe zeigten sich draufgängerisch und sanft in instrumentalen Überraschungen.
Ohne Zugaben geht es nicht
Nach der Pause ging es „Mit vollen Segeln“weiter. Der Konzertmarsch, der die anspruchsvolle Tätigkeit eines Dirigenten zum Ausdruck bringen soll, der immer „hart am Wind segelt“, stammt von Klaus Strobl.
Holsts „Jupiter Hymn“, arrangiert von Johan de Meij, solle eine kleine Hommage an den Komponisten Gustav Holst sein, so der Moderator. Als Lieblingsstück der Laimnauer Kapelle gelte Carl Wittrocks „Lord Tullamore“, das den Musikern Schnelligkeit und höchste Konzentration abverlange. Feinste Blasmusik irischer Manier erzählt von Tullamore, einer kleinen Stadt in Irland. „How deep is your Love” von den Bee Gees, arrangiert von Markus Götz, erinnerte viele Zuhörer an die Zeit des Saturday Night Fevers, der einst in New York entstandenen Diskothekenszene. „Wie groß ist deine Liebe?“– diese Frage kann Daniel Schmid zufolge Johannes Schmitt mit seinem geliebten Flügelhorn bestens beantworten.
Bürgermeister Bruno Walter dankte der Musikkapelle Laimnau für den Hörgenuss und meinte: „Nun ist mir klar, warum ich jetzt drankomme, Sie brauchen eine kleine Verschnaufpause.“Er dankte allen Gästen für ihr Kommen. Ein besonderes Willkommen ging an Ehrenbürgerin Verena Bentele. Nach einer kleinen Weihnachtsgeschichte und vielen guten Wünschen fürs neue Jahr übernahm Dietmar Weiss das Mikrofon. Auch er dankte Publikum, Musikkapelle und sämtlichen Akteuren für diesen Abend. Großer Dank ging auch an die Gastmusiker und besonders an den Dirigenten Simon Heimpel, der trotz Probenstress immer die Ruhe bewahre.
Das Medley „A Most Wonderful Christmas“beendete das Programm, dem ein Riesenapplaus folgte. Nach zwei Zugaben dankte Dirigent Simon Heimpel dem Publikum für den großen Applaus und seinen Musikern für ihre tolle Leistung.