Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Ein Jahr „geprägt von vielen positiven Erlebnissen“
Landrat Elmar Stegmann zieht Bilanz fürs Jahr 2017 im Landkreis Lindau
LINDAU (ee) - Elmar Stegmann hat seinen Rückblick in der Sitzung des Lindauer Kreistags mit einem der traurigsten Momente der vergangenen Monate begonnen: dem Tod des Lindauer Kommunalpolitikers Heribert Hostenkamp. Doch was ansonsten sich im Verlauf des Jahres 2017 im Landkreis Lindau ereignet hat, da ist für den Lindauer Landrat klar: „Es ist ein Jahr gewesen, geprägt von vielen positiven Erlebnissen.“
Und dabei hat er nicht nur den weiteren Schuldenabbau im Blick. Auch der Baustart am neuen Schülerwohnheim, die endgültige Weichenstellung für den Beitritt zum Verkehrsverbund Bodo und die zahlreichen Investitionen in den Schulen im Kreis sind für Stegmann Beweise für „ein gutes Jahr“.
Es hat für ihn Tradition: Am Ende der letzten Kreistagssitzung eines jeden Jahres zieht der Lindauer Landrat seine persönliche Bilanz. Da menschelt es durchaus, wenn er auf Ausflüge der Kreisräte in Käserei und Brauerei im Westallgäu zurückblickt. Oder wenn er schildert, dass der lange Jahre südlich der Fachoberschule gepflegte Weinberg des Landkreises jetzt nach Nonnenhorn verlegt und in die Obhut der Winzerfamilie Schaugg-Höscheler übergeben worden ist.
Stegmann verweist aber auch auf viele harte Fakten. Dazu gehört, dass die Kreiskämmerei zum Jahresbeginn erstmals während Stegmanns Amtszeit einen unausgeglichenen Haushalt vorgelegt hatte. Dass der Kreis Lindau mit 43,5 Prozent den niedrigsten Kreisumlagen-Hebesatz in ganz Schwaben vorweist.
Und dass die Schuldenlast des Landkreises – bei Stegmanns Amtsantritt 2008 noch fast 40 Millionen Euro – zum Ende dieses Jahres auf 14,3 Millionen Euro sinkt. „Ich danke dem Kreistag, der konsequent das Ziel, Schulden abzubauen, verfolgt“, so der Lindauer Landrat in seinem Jahresrückblick: Das betrachtet er als „komfortable Ausgangslage“für eine weitere erfolgreiche Arbeit der Kreisverwaltung im kommenden Jahr.
30 Millionen Euro für die Schulen
Schuldenabbau und dennoch investieren – dieser Spagat ist Stegmann vor allem im Bereich Bildung wichtig. Über 30 Millionen Euro sind während seiner acht Jahre als Lindauer Landrat inzwischen in die neun Schulen geflossen, für die der Landkreis verantwortlich ist. So ist in diesem Jahr die umfangreiche Sanierung des Valentin-Heider-Gymnasiums abgeschlossen worden. Dazu gehören die Sanierung des Flachdachs und der Glasfassade genauso wie der Austausch von Fenstern oder die neue umweltfreundliche Beleuchtung. Die Lindenberger Realschule hat jetzt ebenfalls neue Fachräume für die naturwissenschaftlichen Fächer erhalten.
Und Bildung nimmt für Stegmann auch innerhalb des Landratsamtes einen hohen Stellenwert ein: Da würden vor dem Hintergrund, dass immer häufiger auch Fachkräfte in Verwaltungen fehlen, Mitarbeiter des Amtes geschult – aber auch junge Leute ausgebildet. Zehn Auszubildende eignen sich derzeit im Landratsamt das erforderliche Rüstzeug für den Berufsalltag in der Verwaltung an, auch drei Studenten gehören zu den Azubis der Kreisbehörde.
Zur Nachhaltigkeit verpflichtet
Was Elmar Stegmann aber auch wichtig ist im Rückblick auf 2017: das gute Klima im Kreistag und im Verhältnis mit den Städten und Gemeinden im Landkreis. Die „größte Herausforderung für die nächsten Jahre“ist dem Lindauer Landrat auch bewusst: die Integration der Menschen, die am Ende ihrer Flucht im Kreis Lindau angekommen sind. „Die Flüchtlingsströme zeigen uns auf, dass auch jeder einzelne von uns in einer globalen Welt Verantwortung übernehmen muss“, so der Appell Elmar Stegmanns am Ende der Kreistagssitzung.
Als Landrat besiegelte er das dann noch mit seiner Unterschrift unter der Selbstverpflichtung des Landkreises zur Nachhaltigkeit.