Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Nobels sind jetzt ganzjährig in Lindau verankert
Bayerischer Bildungsminister Ludwig Spaenle kommt zur Eröffnung des Wissenspfads der Lindauer Nobelpreisträgertagungen
LINDAU-INSEL (jule) - Eigentlich sollte es ein gemütlicher Spaziergang vom Lennart-Bernadotte-Haus zum Leuchtturm werden. Weil es aber pünktlich zur Eröffnung des Lindauer Wissenspfads am Donnerstagabend wie aus Eimern goss, wurde daraus eine straffe Walking-Runde. Die Freude über die neue Lindauer Attraktion milderte das miese Wetter aber nicht.
„Mich begeistert besonders das Konzept, das neugierig macht“, sagte Kuratoriumspräsidentin Gräfin Bettina Bernadotte af Wisborg, nachdem sich alle Redner und Gäste in der trockenen Eilguthalle eingefunden hatten. Denn jeder der insgesamt 21 Wissenspylone auf der Insel, dem Festland und der Mainau hat eine individuelle und künstlerisch gestaltete Optik: Der Pylon am Leuchtturm beispielsweise ist geschmückt von einer riesigen Glühbirne. Die Stelen des Wissenspfads sollen Wissenschaft leicht verständlich vermitteln. Jeder Pylon hat dafür sowohl eine deutschsprachige als auch eine englischsprachige Seite. Außerdem gibt es einen Kinderbereich.
„Die Pylone drücken den Gedanken des Spirit of Lindau aus“, sagte Oberbürgermeister Gerhard Ecker in seiner Rede. Dieser Gedanke sei nun das ganze Jahr über in Lindau erlebbar. Besonders freue ihn, dass das Landratsamt erst wenige Stunden vor der Eröffnung die wasserrechtliche Genehmigung für den geplanten Steg an der Inselhalle erteilt habe. Dort sollen alle Nobelpreisträger der Tagung verewigt werden.
Auch Staatsminister Ludwig Spaenle, der extra für die Eröffnung des Wissenspfads nach Lindau gekommen war, zeigte sich angetan davon, dass die Nobelpreisträgertagung nun noch fester in Lindau verankert ist. „Wer Pylone schlägt, der bleibt auch da“, sagte er. Die Tagungen seien ein Ereignis, das den Freistaat schmücke und stolz mache.
Der Wissenspfad ist aber nicht nur ein Projekt der Nobelpreisträgertagung und der Stadt. Ganz maßgeblich daran beteiligt ist die Professor Otto Beisheim-Stiftung, die den Pfad finanziert hat. „Bildung und Pflege der Wissenschaft sind in Zeiten der alternativen Fakten besonders wichtig“, sagte Fredy Raas, Geschäftsführer der Beisheim-Gruppe. Er freue sich, dass der Wissenspfad so schnell umgesetzt wurde. „Ich wünsche mir, dass durch den Pfad einmal ein Jugendlicher zur Wissenschaft motiviert wird und als Nobelpreisträger zurückkommt.“
schwaebische.de/wissenspfad bietet eine interaktive Grafik einen Überblick darüber, wo die verschiedenen Stelen stehen.