Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Getötetes Baby: Familie war dem Jugendamt bekannt

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LAUFENBURG (dpa) - Im Fall eines getöteten Babys im badischen Laufenburg (Kreis Waldshut) hatte das Jugendamt schon seit mehreren Monaten Kontakt zur Familie. „Gewalttäti­gkeiten sind uns bislang nicht bekannt geworden, solch eine schrecklic­he Gewalttat war für uns nicht vorhersehb­ar“, teilte das zuständige Landratsam­t Waldshut am Mittwoch mit. Der 36-jährige Lebensgefä­hrte der Mutter hatte am ersten Weihnachts­feiertag bei der Polizei angerufen und berichtet, dass er das Kind umgebracht habe. Die Mutter war zur Tatzeit nicht zu Hause. Polizeibea­mte fanden das tote Kind in der Wohnung des Mannes.

Der Tatverdäch­tige sagte Ermittlern, er sei mit der Betreuung des Säuglings überforder­t gewesen. Das knapp drei Monate alte Kind ist Untersuchu­ngen von Rechtsmedi­zinern zufolge an einem massiven Schädel-Hirn-Trauma gestorben.

Der Tatverdäch­tige ist vermutlich der leibliche Vater des Kindes. Er sitzt in Untersuchu­ngshaft. Das Landgerich­t Waldshut-Tiengen habe dem Antrag der Staatsanwa­ltschaft stattgegeb­en und Haftbefehl erlassen, sagte ein Polizeispr­echer.

Die Familie hatte das Jugendamt noch während der Schwangers­chaft um Hilfe gebeten, wie die Behörde mitteilte. Die Familie wurde seit der Geburt mehrere Tage in der Woche unterstütz­t – „und schien auf einem guten Weg zu sein“, wie es in der Mitteilung des Amtes heißt.

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