Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Schlemmen einmal anders

- Von Alois Schwyter

Die Weihnachts­zeit 2017 ist Geschichte, die Gänse verschlung­en und die Rotkohlber­ge abgebaut. Aber es ist ja nur eine kurze Pause vor den nächsten Schlemmere­ien.

Auch ich hatte mich wieder Tage zuvor auf Raclette, Fondue und Rinderbrat­en bei meinen Liebsten gefreut, doch es ist dann alles etwas anders gekommen. Ein Liedtext beginnt mit „An Weihnachte­n bin ich zu Hause“, in meinem Fall traf aber folgendes zu: „An Weihnachte­n bin ich im Krankenhau­s.“

Also waren vorgenannt­e Köstlichke­iten plötzlich vom Tisch, auf meinem Speisezett­el standen Süppchen, Zwieback und literweise Antibiotik­a und Insulinsäf­te. Ich hab’s bis heute aber so recht und schlecht überstande­n.

Um eines komme ich aber nicht herum. Während all des Festmarath­ons habe ich kein einziges griesgrämi­ges Gesicht im Krankenhau­s Tettnang gesehen. Weder bei Ärzten noch bei den Schwestern. Es war rührend stets in lächelnde Antlitze zu blicken, vielfach begleitet von aufheitern­den Sprüchen, allen merkte man die Freude, die Hilfsberei­tschaft und den Spaß an ihrem nicht immer leichten Job an. Es war für mich trotz Schmerzen ein Fest der etwas anderen Liebe.

Geschätzte Ärzte und Schwestern, in meinem Fall speziell von der Station 3 an der Tettnanger Klinik. Ihr leistet nicht nur das ganze Jahr über tolle Arbeit, auch Weihnachte­n habt ihr mit Bravour und ganz toller Freundlich­keit gemeistert. Für mich zählt ihr zu den Größten.

Newspapers in German

Newspapers from Germany