Schwäbische Zeitung (Tettnang)
„Doch nichts im Busch“
Zum Artikel „Mooser Weg: Gemeinderäte verteidigen Baupläne“, SZ vom 22. Dezember:
Die Bürger suchten lange den Dialog zum Thema Bebauung am Mooser Weg, leider ohne Erfolg. Nun rechtfertigen sich drei Gemeinderäte und interpretieren dabei die Dinge auf ihre Weise: „Da war was im Busch“, meint Joachim Zodel (FWV) und behauptet damit unterschwellig, der Schutz der „Höhe“wäre gar nicht ernsthaft gewollt gewesen und die angelegte Ausgleichsfläche damit reine Geldverschwendung. Dass der Bund Grundstücke generell nur zu ihrem vollen Wert veräußert und sich das vertraglich absichert, sollte Herr Zodel wissen. Da war also nichts im Busch.
Der grüne Gemeinderat HansGünther Moser meint offensichtlich, die restlichen 50 000 Quadratmeter der „Höhe“blieben geschützt. Dabei kennt er die Pläne und weiß, dass dort Lagerflächen und weitere Bauflächen vorgesehen sind. Ralph Seubert (CDU) merkt an, dass seit 2007 auf die Fortschreibung des Flächennutzungsplans gewartet würde. Unerwähnt lässt er, dass dennoch in der Zwischenzeit hätte gebaut werden können. Zudem hätte man längst ein schlüssiges Wohnraumkonzept entwickeln können, um bezahlbaren Wohnraum bereitzustellen.
Offensichtlich war man aber untätig und befindet sich nun in der Verlegenheit, trotzdem schnell etwas liefern zu wollen. Dazu gibt es weitaus bessere Möglichkeiten, umso mehr, wenn man die wohl erheblichen Nachzahlungen für die Nutzungsänderung und den Ersatz der Ausgleichsfläche bedenkt.
Langenargen
Heiko Falch,