Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Tennisplätze sollen neuer Sporthalle weichen
Dreiteilige Halle ist im Sportzentrum Rechenwies geplant
RAVENSBURG - Jetzt steht es fest: Die neue Sporthalle in Ravensburg soll dort entstehen, wo momentan noch die Tennisplätze des TSB Ravensburg sind. Darauf hat sich die städtische Planungsgruppe geeinigt. Bis zum Bau der dringend erforderlichen Halle dauert es aber noch.
Schulen brauchen neue Halle
Auf den Tennisplätzen des TSB Ravensburg im Sportzentrum Rechenwies ist schon lange nicht mehr viel los. Drei Plätze wurden winterfest gemacht und mit Planen überzogen, zwei Plätze liegen brach. Richtung Bundesstraße 30 waren ebenfalls mal Spielfelder, die inzwischen aber mit Moos überzogen sind. Im Sommer 2017 gab es nur noch eine TSBMannschaft im regulären Spielbetrieb. Die Herren 65 traten mit einer Vierermannschaft in der Bezirksstaffel an. Davon zeugt ein Zettel im Schaukasten des TSB.
Eigentümerin der Fläche ist die Stadt Ravensburg. „Wir sind dem TSB als Nutzer und Pächter aber sehr dankbar, dass der Verein die zuständigen Gremien befragt“, teilt Ravensburgs Erster Bürgermeister Simon Blümcke mit. Im Januar soll der Vereinsbeirat der TSB-Tennisabteilung den notwendigen Beschluss fassen, die Plätze aufzugeben. Denn die Planungsgruppe – bestehend aus Mitgliedern der Stadtverwaltung, des Sportverbandes sowie Vertretern der Schulen und der Gemeinderatsfraktionen – hat sich auf den Standort Rechenwies geeinigt. Dort soll die neue dreiteilige Sporthalle gebaut werden.
Dass es für eine neue Halle Bedarf gibt, wurde im Sportentwicklungsplan der Stadt deutlich. Nicht nur Sportvereine, sondern allen voran die Schulen brauchen zusätzliche Hallenkapazitäten. Daher wurde im Bildungs- und Kulturausschuss der Stadt Anfang Mai beschlossen, eine Planungsgruppe ins Leben zu rufen. Diese Gruppe hat sich in den vergangenen Monaten laut Blümcke zwölf potenzielle Standorte näher angesehen. Neben dem Gelände der TSBTennisabteilung waren unter anderem auch Standorte in der Weststadt sowie bei der Kuppelnau und in der Südstadt mit auf der Liste. „Vier Standorte wurden durch die Arbeitsgruppe vertieft untersucht“, so Blümcke, ohne näher auf die genaue Lage eingehen zu wollen.
Genaue Untersuchungen
Nachdem nun der potenzielle neue Standort klar ist, muss das städtische Baudezernat ein Machbarkeits- und Verkehrskonzept in Auftrag geben. „Der Baugrund muss genau untersucht werden“, sagt Blümcke. Weil die neue Halle primär dem Schulsport dienen soll, muss zudem genau geklärt werden, wie die Schüler zur Halle gelangen können. Bürgermeister Blümcke weiß um die Dringlichkeit der Halle – auch, weil die Sporthallen bei den Gymnasien dringend saniert werden müssen. „Spätestens, wenn wir Hallenkapazitäten durch Sanierung auch nur zeitweise verlieren, sollte die neue Halle stehen“, teilt Blümcke mit. „Die Machbarkeitsstudie soll noch im Jahr 2018 vorliegen.“
Dann wären weitere städtische Ausschüsse sowie erneut der Ravensburger Gemeinderat am Zug. Debatten um eine neue Sporthalle gibt es in der Stadt schon seit vielen Jahren. Die Kosten für den Neubau werden immer wieder mit rund fünf Millionen Euro angegeben. „Wir möchten jetzt aber alle offenen Fragen beantwortet haben“, meint Blümcke. „Gemäß dem Grundsatz: ,Wenn es eilt, so sei nicht hektisch’.“