Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Undurchsichtig durchsichtig
Weihnachten ist stets auch die Hochzeit des Selbstklebebands, das – außer in dieser Glosse – bei uns daheim immer Tesa hieß. Hier darf es nicht so heißen, da es sich sonst um „product placement“handeln würde. Wobei ich mir nicht sicher bin, ob der Hersteller damit allzu glücklich wäre – denn dies ist eine Beschwerde.
Nein, eigentlich ist es ein Hilferuf. Der hat damit zu tun, dass ich gewohnheitsmäßig auf den letzten Drücker die letzten Geschenke einpacke. Dabei gestehe ich gern, dass ich all jene bewundere, die dies dank Fingerfertigkeit sowohl ruckzuck als auch mit geraden Linien passabel bewältigen.
Was bei mir nicht der Fall ist und was ich mit Unmengen Te..., uups, Selbstklebeband wettmache.
Das Problem daran: Ich schneide ein Stück des durchsichtigen Bands ab, lege die Rolle zur Seite, bringe Klebeband und Geschenkpapier zusammen, nehme die Rolle wieder auf, um das nächste Stück abzuschneiden – und stoße eine Verwünschung aus.
Wo bitte ist das Stückchen Te..., uups Selbstklebeband hinverschwunden, das ich extra immer überstehen lasse, um gleich wieder einen Ansatzpunkt zu haben? Nix zu sehen oder zu ertasten – und ich versichere ihnen: Ich schaue genau hin.
Gibt’s doch nicht – dass sich ein eben noch abstehendes Stück Folie so ans durchsichtige Große und Ganze anschmiegt, dass keine Nahtstelle erkennbar ist.
Wer hier – abseits der von meiner Frau praktizierten Tricks, gleich mehrere Stückchen abzuschneiden (wer weiß, wo die dann wieder kleben?) oder die Rolle mit dem überstehenden Klebestreifen an einer Kante aufzuhängen – Abhilfe weiß: Ich bin für Tipps offen. Können sie auch gerne jetzt schon schicken – klebe ich mir auf Wiedervorlage auf. Sobald ich einen Klebestreifen finde.