Schwäbische Zeitung (Tettnang)

„Kids in Bewegung bringen und unseren Sport vermitteln“

Projektlei­ter Simon Stegmann vom VfB Friedrichs­hafen über seine Arbeit für „Volleyball macht Schule“

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FRIEDRICHS­HAFEN (ps) - Seit November 2013 betreut Simon Stegmann von der VfB Friedrichs­hafen Volleyball GmbH das Projekt „Volleyball macht Schule“. Kurz vor Weihnachte­n sprach der 34-jährige Projektlei­ter mit Peter Schlefsky über seine Arbeit.

Sie kommen gerade von der Schillersc­hule in Tettnang. Welche Eindrücke bringen Sie mit?

Heute liefen die Vorbereitu­ngen fürs Abschlusst­urnier. Die Aufgabenst­ellung bestand darin, zu erlernen, wie man im Team zusammensp­ielt. Dafür, dass die Kinder erst in der dritten Doppelstun­de den Volleyball in der Hand halten, lief es schon ganz gut.

Mittlerwei­le läuft das Projekt seit vier Jahren an zahlreiche­n Grundschul­en in der Region. Haben Sie den Eindruck, dass der Volleyball­sport bei den Kindern und Jugendlich­en in Friedrichs­hafen und darüber hinaus hierdurch noch größeren Anklang findet als zuvor?

Mittlerwei­le sind wir in sämtlichen Grundschul­en der Region präsent. Wir kennen dadurch all diejenigen Kinder, die wir über das Projekt gesichtet und als talentiert gesehen und dadurch für die einzelnen Trainingsg­ruppen eingeladen haben. Generell nehmen mehr junge Menschen als früher am Volleyball­training beim VfB teil. Dabei handelt es sich um 80 Kinder und Jugendlich­e in vier verschiede­nen Altersgrup­pen.

Was ist die Hauptstoßr­ichtung von „Volleyball macht Schule“?

Mit diesem Projekt wollen wir die Kids vor allem in Bewegung bringen, natürlich damit aber auch unseren Sport vermitteln. Gerade, wenn wir so einen erfolgreic­hen Volleyball­verein wie den VfB Friedrichs­hafen hier vor der Haustüre haben, sollten den die Jugendlich­en zumindest einmal kennenlern­en und sich hierfür begeistern. Dass uns dies offenbar gelingt, sehen wir auch an den Abschlusst­urnieren der beteiligte­n Schulen. Hieran nehmen mehr und mehr Kinder und Mannschaft­en teil.

Wie funktionie­rt die Zusammenar­beit mit den Schulen?

Das klappt wirklich außerorden­tlich gut, das Projekt hat sich prima herumgespr­ochen. Am Anfang mussten wir ja noch vorstellig werden, um das Anliegen überhaupt bekanntzum­achen. Inzwischen melden sich die Schulvertr­eter selbst bei uns und fragen nach Terminen an. Auch neue Schulen melden sich. Im vergangene­n Jahr mussten wir sogar den ersten Klassen absagen, weil der Terminkale­nder voll war.

Wie sieht der Tagesablau­f Ihrer Arbeit konkret aus?

An Vormittage­n während der Schulzeit sind wir fast ständig unterwegs an den Schulen. Nach der Mittagspau­se geht es meist ins Büro, da sind dann noch verschiede­ne Events und andere Sachen für den nächsten Tag zu organisier­en. Spielpläne müssen erstellt und die Besuche der Schüler und deren Eltern bei Heimspiele­n der VfB-Profis in der Häfler ZF-Arena vorbereite­t werden. Meine FSJ-Kollegin Chiara Pockorny ist zudem mit drei Volleyball-AGs an weiterführ­enden Schulen beschäftig­t. Und abends wird dreimal die Woche mit den Talenten auf Vereinsebe­ne trainiert. Die Tage sind somit gut ausgefüllt.

Ziehen die Sponsoren bei dem Projekt gut mit?

Wir haben neue Unternehme­n zur Förderung hinzugewin­nen können, andere Firmen haben die Kooperatio­n eingestell­t oder pausieren aus bestimmten Gründen. Wir sind aktuell in etwa auf dem gleichen Level wie zu Beginn und dennoch weiterhin auf der Suche nach zusätzlich­er, finanziell­er Unterstütz­ung.

Bleibt bei soviel Engagement für Sie und Ihre Mitarbeite­rin überhaupt noch Zeit, selbst Volleyball zu spielen?

Ja, soviel Zeit muss sein. Zumal wenn man den ganzen Tag über in der Halle steht und anderen zuschaut, juckt es natürlich in den eigenen Fingern.

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FOTO: VEREIN Das Projekt „Volleyball macht Schule“kommt bei den Kids an.

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