Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Sternsinger besuchen Haushalte
Heilige Drei Könige spenden in Tettnang jetzt schon zum 50. Mal den Segen.
TETTNANG - Da stehen sie nun in einem Halbkreis um den Altar in Sankt Gallus und lauschen den Worten von Pfarrer Rudolf Hagmann. Gemeinsam haben sich die Sternsinger zum Aussendegottesdienst versammelt, um den Segen zu erhalten und einen Beutel mit Kreide, mit der sie C+M+B und die Jahreszahl an die Türen der Familien schreiben; für die lateinischen Worte „Christus Mansionem Benedicat“– Christus segne dieses Haus.
Seit Anfang Dezember hatten sich die 70 Jugendlichen regelmäßig getroffen um die Sternsingerlieder einzuüben. Und nun, am 2. Januar, geht es richtig los. Hier im Untergeschoss des katholischen Gemeindezentrums stehen sie geduldig in der Reihe, um ihre Utensilien in Empfang zu nehmen. Auch Franziska mit ihren Brüdern Max und Benedikt ist dabei, und die Rollen sind schon geklärt. Max ist wieder der Mohr, und Benedikt darf heute den Stern tragen. Schnell sind die Kleider parat, und die Kinder werden eingekleidet – dank jahrelanger Routine der freiwilligen Helfer geht das flott. Aus den Kindern werden kleine Könige und einer in der Gruppe – unser Max wird noch als Mohr geschminkt.
Von Tür zu Tür
Mit einem goldenen Stern voran ziehen die Kinder durch die Straßen der Stadt, um Geld für die Unterstützung der Sternsingeraktion zu sammeln. Abend für Abend werden sie von Tür zu Tür gehen und um Spenden bitten – bei jedem Wetter. Alles für ein Ziel: die Unterstützung der Sternsingeraktion, die sich in diesem Jahr auf das Thema „ausbeuterische Kinderarbeit“konzentriert hat. Beispielhaft werden hier Projekte in Indien genannt, aber es ist auch ein weltweites Thema. Seit vielen Jahren werden von den Tettnanger Sternsingern Projekte in der peruanischen Partnergemeinde Porcon, in Simbabwe und in Sao Leopoldo in Brasilien unterstützt. Neu in diesem Jahr ist die Unterstützung für ein Straßenkinderprojekt im indischen Bhopal.
„Als der Stern von Bethlehem strahlte in der Nacht“– aus vollen Kehlen der Sternsinger im Alter von fünf bis 18 Jahren erklang dieses Sternsingerlied, und Pfarrer Hagmann entließ die Kinder mit ihren Begleitern dann in den Abend – mit dem Bewusstsein, wie wichtig ihr Tun in den nächsten Tagen ist.
Die Sternsingergruppen werden in den nächsten Tagen ihre Hausbesuche in der Stadt machen. Leider können sie nicht alle Familien im Stadtgebiet besuchen. Wer trotzdem etwas beitragen möchte, kann dies gerne auch direkt auf dem Konto der Kolpingsfamilie Tettnang (unter IBAN: DE48 6905 0001 0020 8784 19 , Stichwort: Sternsinger).
Feierlich wird es dann noch einmal am Samstag, 6. Januar, um 10 Uhr beim Festgottesdienst in St. Gallus mit anschließendem Festakt im Gemeindezentrum anlässlich des 50jährigen Jubiläums.