Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Lindauer bekommen wieder mehr Kinder
Fast 420 Babys werden in der Asklepios-Klinik geboren
LINDAU - Einen richtigen kleinen Babyboom hat es 2017 in Lindau gegeben. In der Asklepios-Klinik, wo die allermeisten Lindauer ihre Kinder zur Welt bringen, wurden rund 420 Säuglinge geboren – darunter die Zwillinge Lisa und Leon.
An das Geschwisterpaar erinnert sich Oberärztin Dr. Carmen Graf gut. Schließlich ist es etwas ganz Besonderes, wenn in der Asklepios-Klinik Zwillinge zur Welt kommen. „Die meisten gehen mit Zwillingen in ein Krankenhaus mit Kinderklinik“, erzählt Graf. Das hänge unter anderem damit zusammen, dass Zwillinge oft als Frühchen zur Welt kommen. Bei Lisa und Leon, die im Mai geboren wurden, war alles perfekt. Sie sind sogar ganz natürlich, also ohne Kaiserschnitt, auf die Welt gekommen. „Das war einfach eine richtig schöne Zwillingsgeburt“, sagt Graf. An den Zwillingen allein liegt es aber nicht, dass die Geburtenrate im vergangenen Jahr so nach oben geschnellt ist. Immerhin haben die Lindauerinnen rund 30 Kinder mehr als 2016 zur Welt gebracht. Woran das liegen könnte, weiß auch die Ärztin nicht. „Vielleicht entscheiden sich die Leute allgemein wieder mehr für Kinder“, mutmaßt Graf. Außerdem hätten 2017 wieder einige Frauen mit Migrationshintergrund ihre Babys in der Asklepios-Klinik zur Welt gebracht. „Diese Frauen nutzen auch gern das Storchentaxi“, sagt Graf.
Das Storchentaxi ist ein Angebot der Asklepios-Klinik für werdende Mamas: Wenn die Wehen losgehen, können die Frauen das Taxi anrufen. Der Taxifahrer bringt sie dann in die Klinik, die Rechnung bezahlt das Krankenhaus. Der Papa kann sich dann zum Beispiel noch um das größere Geschwisterchen kümmern und später nachkommen. In den Kreißsaal geschafft haben es 2017 übrigens alle Mütter, knapp ein Drittel von ihnen hat das Kind dort im Wasser bekommen. „Die Kaiserschnittrate liegt bei etwa 27 Prozent“, sagt Graf. Damit liegt die Asklepios-Klinik etwas unter dem Bundesdurchschnitt.
Raketen für besonders schnelle Geburten
Einen echten Dauerbrenner in Sachen Namen hat es im vergangenen Jahr in der Asklepios-Klinik nicht gegeben – weder bei den Mädchen noch bei den Jungs. „Dafür wird unsere Namenswand immer bunter“, sagt Graf. Darauf wird jedes Kind, das in der Klinik zur Welt kommt, verewigt. Früher standen dort nur die Namen, jetzt sind darauf bunte Fische für die Wassergeburten und Raketen für besonders schnelle Geburten.“Auf die Idee seien die Mütter selbst gekommen. „Und es ist zu einer schönen Tradition geworden.“