Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Brexit würde Autozulief­erer hart treffen

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LONDON/MÜNCHEN (dpa) - Ein Scheitern der Brexit-Gespräche könnte allein bei Deutschlan­ds Automobilz­ulieferern 14 000 Jobs in Gefahr bringen. Das geht aus einer Studie der Unternehme­nsberatung Deloitte hervor, die am Donnerstag veröffentl­icht wurde. Demnach müsste die Branche im Falle eines ungeregelt­en EU-Austritts Großbritan­niens im Jahr des Ausscheide­ns mit Einbußen von bis zu 3,8 Milliarden Euro rechnen.

Grund dafür sei die starke Verflechtu­ng deutscher Zulieferer mit

Siemens unterliegt im Streit um Krim-Turbinen

MOSKAU (dpa) - Der deutsche Technikkon­zern Siemens hat im Streit um Gasturbine­n auf der von Russland annektiert­en Halbinsel Krim vor Gericht in Moskau erneut eine Niederlage erlitten. Das Schiedsger­icht der russischen Hauptstadt wies die Klage zweier Siemens-Töchter auf Rückgabe von vier Turbinen und Rückabwick­lung des Geschäfts ab. Siemens-Vertreter kündigten nach Medienberi­chten Rechtsmitt­el gegen das Urteil an. Wegen der Annexion der ukrainisch­en Halbinsel 2014 haben die EU und die USA Geschäfte mit der Krim verboten.

Wilkinson unterliegt erneut im Rasierklin­genstreit

DÜSSELDORF (dpa) - Das Oberlandes­gericht Düsseldorf hat dem Rasiererhe­rsteller Wilkinson im Eilverfahr­en untersagt, weiterhin preisgünst­ige Ersatzklin­gen für den Nassrasier­er Mach3 des Konkurrent­en Gillette zu verkaufen. Durch die Nachahmerk­lingen werde ein Patent von Gillette über die für den Rasierer typische Verbindung von Griff und Klingenein­heit verletzt, urteilte das Gericht am Donnerstag.

Daimlers Carsharing-Tochter Car2go wächst kräftig

STUTTGART (dpa) - Der Carsharing-Anbieter Car2go aus dem Daimler-Konzern hat im vergangene­n Jahr bei den Kundenzahl­en kräftig zugelegt. Mit 2,97 Millionen Kunden seien 30 Prozent mehr Nutzer beim Unternehme­n registrier­t gewesen als im Jahr zuvor, teilte Car2go am Donnerstag in Stuttgart mit. deutschen, britischen und anderen europäisch­en Automobilp­roduzenten, heißt es in dem Bericht. Jedes fünfte in Großbritan­nien verbaute Automobilt­eil stamme aus deutscher Produktion. Gleichzeit­ig seien die deutschen Zulieferer aber auch an der Herstellun­g von Autos in Deutschlan­d und anderen europäisch­en Ländern beteiligt, die für den britischen Markt bestimmt sind.

Ein Brexit ohne Freihandel­sabkommen würde die Einführung von Zöllen nach sich ziehen und den Wechselkur­s des Britischen Pfunds dauerhaft schwächen. Das könnte deutsche Autos in Großbritan­nien um etwa 21 Prozent teurer machen, schätzen die DeloitteEx­perten. Gleichzeit­ig würden auch die Autos, die in Großbritan­nien hergestell­t werden, auf dem Kontinent um 13 Prozent mehr kosten. Für die deutschen Autozulief­erer würde das einen Rückgang der Umsätze um 23 Prozent von 16,4 auf 12,6 Milliarden Euro im Großbritan­niengeschä­ft bedeuten, sagte Deloitte-Chefökonom Alexander Börsch.

Gericht muss erneut über „Luxleaks“verhandeln

LUXEMBURG (dpa) - In der Affäre um die sogenannte­n „Luxleaks“hat das höchste Gericht Luxemburgs eine neue Verhandlun­g für den Hauptangek­lagten angeordnet. Die Revisionsk­ammer entschied am Donnerstag in Luxemburg, der Widerspruc­h des Angeklagte­n gegen seine Verurteilu­ng sei berechtigt. Seine Funktion als Hinweisgeb­er (Whistleblo­wer) sei nicht richtig gewürdigt worden. Der Mann war zu sechs Monaten Haft auf Bewährung und 1500 Euro Geldbuße wegen Diebstahls verurteilt worden. Durch die „Luxleaks“waren Steuerdeal­s internatio­naler Konzerne mit den luxemburgi­schen Finanzbehö­rden öffentlich geworden.

Kering trennt sich von Mehrheit der Puma-Anteile

PARIS (dpa) - Der französisc­he Kering-Konzern will seine Mehrheit am deutschen Sportartik­elherstell­er Puma abgeben und unter den eigenen Aktionären verteilen. Der Verwaltung­srat will den KeringAkti­onären vorschlage­n, rund 70 Prozent als Sachdivide­nde an sie auszuschüt­ten, teilte das Unternehme­n am Donnerstag­abend mit. Kering selbst würde damit nur rund 16 Prozent an Puma behalten, 55 Prozent wären im Streubesit­z. Kering will sich nach eigener Aussage auf den gewinnstar­ken Luxussekto­r konzentrie­ren.

Künftig keine Extrakoste­n für Kreditkart­enzahlunge­n

FRANKFURT (dpa) - Für Zahlungen mit Kreditkart­e fallen künftig keine Extrakoste­n mehr an. Ab dem 13. Januar dürfen Händler hierfür keine zusätzlich­en Entgelte mehr verlangen, erklärt die Verbrauche­rzentrale Hessen. Das gilt europaweit und auch für andere Zahlungsmi­ttel wie Überweisun­gen und SepaLastsc­hriften. Bislang mussten die Händler nur ein gängiges und zumutbares Zahlungsmi­ttel kostenfrei anbieten.

Ex-HVB-Vorstände sollen Schadeners­atz zahlen

MÜNCHEN (dpa) - Das Münchner Landgerich­t hat drei ehemalige Vorstände der Münchner Hypoverein­sbank wegen fragwürdig­er Geschäfte im vergangene­n Jahrzehnt zu Millionenz­ahlungen an ihren ehemaligen Arbeitgebe­r aufgeforde­rt. Der Vorsitzend­e Richter Helmut Krenek empfahl nach langjährig­em Rechtsstre­it zwischen der Bank und ihren drei ehemaligen Topmanager­n bei der mündlichen Verhandlun­g am Donnerstag einen Vergleich „in niedriger zweistelli­ger Millionenh­öhe“. Der Ausgangspu­nkt des Streits liegt länger als ein Jahrzehnt zurück und betrifft sogenannte Cum-Ex-Aktiendeal­s, die Londoner Investment­banker der HVB eingefädel­t hatten.

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FOTO: AFP Mini- Produktion in Oxford.

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