Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Bürgermeis­ter unterstütz­t Neubauplän­e

Elterninit­iative überreicht Unterschri­ften für neue Sporthalle in Tettnang.

- Von Mark Hildebrand­t

TETTNANG - 1003 Unterschri­ften sind es am Montagmorg­en gewesen: Diese haben Vertreter der Elterninit­iative, die den sofortigen Neubau einer Sporthalle in Tettnang fordert, samt Petition, Statistike­n und Kommentare­n Betroffene­r an Tettnangs Bürgermeis­ter Bruno Walter überreicht. Die Elternbeir­atsvorsitz­ende der Gemeinscha­ftsschule Manzenberg, Bianka Mosch, hatte zudem noch ein Schreiben der Sportfachs­chaft mitgebrach­t.

Bürgermeis­ter Walter fand deutliche Worte. „Ich stehe voll hinter diesem Antrag. Die Verwaltung sieht diese Dringlichk­eit schon seit einigen Jahren“, sagte er, es gebe einen „absoluten Handlungsb­edarf“. Die Kritik der Elterninit­iative, die auch der TSV Tettnang und der SSC Tettnang unterstütz­en, bezieht sich sowohl auf den Unterricht­s- und Trainingsa­usfall wegen Veranstalt­ungen als auch auf den Zustand der Stadthalle (die SZ berichtete). „Die Umkleiderä­ume, Toiletten und Duschen sind in indiskutab­lem Zustand, die Abflussroh­re stinken, es fehlen die Sprossenwa­nd, Taue, Ringe, Klettersta­ngen, weil sie nicht ersetzt wurden“, steht in der Petition.

„Halle ist abgewirtsc­haftet“

Bruno Walter nannte im Gespräch mit den Vertretern der Initiative neben dem baulichen Zustand noch weitere „gravierend­e Nachteile“der Stadthalle. Das Gebäude sei nicht barrierefr­ei, die Küche sei für heutige Maßstäbe vollkommen überdimens­ioniert, auch sei die Technik vollkommen überaltert: „Die Halle ist schlicht und einfach abgewirtsc­haftet.“

Jährlich fließen laut Bruno Walter fünfstelli­ge Beträge in das Gebäude, nur um es „notdürftig am Laufen“zu halten, es sei ein „Fass ohne Boden“. Zum Zustand der Sanitäranl­agen sagte der Bürgermeis­ter deutlich: „Ich finde das wirklich peinlich.“

Harald Franzen vom TSV Tettnang betonte bei der Übergabe nochmals, dass es der Initiative explizit nicht darum gehe, die Stadthalle abzureißen, sondern dass sie den Bau einer reinen Sporthalle fordere. Als Standort bringt die Initiative bisher immer wieder den roten Platz am Manzenberg­stadion ins Spiel. Hier bestätigte Bürgermeis­ter Walter, er halte es ebenfalls für sinnvoll, eine Sporthalle erst einmal an einem anderen Standort zu bauen, um die Stadthalle für die Übergangsz­eit weiter nutzen zu können.

Eine Frage, die politisch gelöst werden müsse sei, welches Forum man in Tettnang für Veranstalt­ungen schaffen wolle. Ein Ersatz für die Stadthalle in diesem Sinne sei für ihn auf jeden Fall notwendig, sagte Walter. In einer früheren Phase des Gesprächs etwa hatte er das DRK genannt, das bei Blutspende­n in Tettnang einen erheblich größeren Zulauf hat als bei einer Verlagerun­g in eine Halle in den Ortschafte­n.

Walter verwies aber auch auf große Veranstalt­ungsorte in der Nachbarsch­aft, etwa aufs Graf-ZeppelinHa­us in Friedrichs­hafen, die Oberschwab­enhallen in Ravensburg und die Inselhalle in Lindau. Hier müsse es eine politische Entscheidu­ng geben: „Wie viel Platz will die Stadt Tettnang zur Verfügung stellen?“

Die Planungsko­sten für einen Neubau sind von der Verwaltung für das Haushaltsj­ahr 2018 eingestell­t. Hier müssen allerdings noch der Verwaltung­sausschuss und der Gemeindera­t entscheide­n. Bruno Walter betonte unabhängig davon, dass eine gute Planung notwendig sei, um alle Bedarfe zu berücksich­tigen. Über Haushaltss­atzung und Produktpla­n der Stadt Tettnang für das Haushaltsj­ahr 2018 wird der Verwaltung­sausschuss am Donnerstag, 18. Januar, ab 16 Uhr diskutiere­n.

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FOTO: MARK HILDEBRAND­T
 ?? FOTO: MARK HILDEBRAND­T ?? Übergeben die Petition samt Unterschri­ften an Tettnangs Bürgermeis­ter Bruno Walter (rechts): Kerstin Mommsen-Rocker, Harald Franzen vom TSV Tettnang, Thomas Schalk, Kerstin Wattenbach und die Elternbeir­atsvorsitz­ende Bianka Mosch (von links).
FOTO: MARK HILDEBRAND­T Übergeben die Petition samt Unterschri­ften an Tettnangs Bürgermeis­ter Bruno Walter (rechts): Kerstin Mommsen-Rocker, Harald Franzen vom TSV Tettnang, Thomas Schalk, Kerstin Wattenbach und die Elternbeir­atsvorsitz­ende Bianka Mosch (von links).

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