Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Literatur in den Häusern
Schauspieler des Theaters Konstanz lesen Texte in verschiedenen Wohnzimmern
KONSTANZ/KREUZLINGEN (sz) - Literatur in den Häusern findet am 4. Februar in Konstanz und am 18. Februar in Kreuzlingen statt. Jeweils um 18 Uhr besteht an beiden Sonntagen die Möglichkeit, die Ensemblemitglieder des Theaters Konstanz abseits der Bühne kennenzulernen.
Bereits zum 16. Mal findet Literatur in den Häusern statt und bietet ein laut Ankündigung des Theaters Konstanz besonderes Literaturerlebnis in wohnzimmerlicher Gemütlichkeit. Dabei funktioniert das Format so, dass die Zuhörer ihren Lieblingstext wählen und erst beim Kauf der Eintrittskarte erfahren, in welche Wohnung es sie verschlagen wird. Höhepunkte aus dem diesjährigen Programm sind unter anderem die folgenden Lesungen: Über das Leben in einem fernen Land erzählt Martin Gumperts „Berichte aus der Fremde“, aus dem Ralf Beckord am 4. Februar in Konstanz lesen wird. Gumperts Gedichte schildern die Situation des Exilanten, den Zwiespalt seiner Gefühle, seine Entwurzelung und Heimatsehnsucht und seine Versuche der Integration.
Die Grenzen des Bekannten überwindet auch ein altes Quadrat in Edwin A. Abbotts Science Fiction-Klassiker „Flächenland“, aus dem Thomas Fritz Jung in Konstanz am 4. und in Kreuzlingen am 18. Februar liest. Thomas Fritz Jung fasziniere vor allem dieses Gedankenspiel über die begrenzte Welt hinauszudenken.
Vanessa Radman wählt für die Lesung in Konstanz einen Klassiker: „Schuld und Sühne“von Fjodor M. Dostojewskij, in dem sie ihre erste Liebe gefunden habe, zu der sie immer wieder zurückkehre.
Von der Veröffentlichung brisanter Details und deren Folgen berichten gleich zwei Werke aus dem Programm: Zum einen Johannes Krams „Seite Eins“, gelesen von „Schlagzeilenvoyeurist“Florian Rummel, ein gleichermaßen unterhaltsamer wie bitterböser Monolog, der die zum Teil verantwortungslose Maschinerie moderner Massenmedien entlarvt. Zum anderen das „Tagebuch der Brüder Goncourt: Eindrücke und Gespräche bedeutender Franzosen aus der Kriegszeit 1870/1871“, gelesen von Tomasz Robak: „Die heutige Gesellschaft erkennt sich wieder, in diesem zynischen Text, der ursprünglich nicht zur Veröffentlichung gedacht war.“Beide Lesungen finden ausschließlich am 4. Februar in Konstanz statt.
Gelesen wird in Konstanz am 4. Februar und in Kreuzlingen am 18. Februar. Die Lesungen beginnen an den jeweiligen Orten zeitgleich um 18 Uhr. Anschließend haben alle die Möglichkeit, den Abend bei der Salon-Nacht gemeinsam ausklingen zu lassen und sich so über das Gehörte auszutauschen. Jung liest aus „Flächenland“. Karten gibt es bis einen Tag vor der Lesung im Vorverkauf in Konstanz an der Theaterkasse in der Konzilstraße 1 zu kaufen oder unter der Telefonnummer 07531 / 90 01 50 und online unter
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