Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Häfler Grieche braucht gute Nerven

Für Athanasios Protopsalt­is dürfte die Partie in Thessaloni­ki ein Spießruten­lauf werden

- Von Giuseppe Torremante

FRIEDRICHS­HAFEN - Für das griechisch­e Volleyball­team PAOK Thessaloni­ki sind die anstehende­n Spiele gegen den VfB Friedrichs­hafen die wohl letzte Chance, die Play-offs in der Champions League (Pool B) zu erreichen. Der VfB hat vor dem ersten Duell am Donnerstag in Griechenla­nd (18 Uhr) mit sechs Punkten die deutlich bessere Ausgangsla­ge, PAOK hat bisher nur einen Zähler gesammelt. Allerdings warnt VfB-Trainer Vital Heynen vor dem aktuellen Tabellenzw­eiten der griechisch­en Liga.

Die Bilanz des VfB im neuen Jahr: drei Spiele, drei Siege. PAOK Thessaloni­ki verlor das Derby bei Iraklis mit 2:3, gewann danach gegen Kifisia mit 3:2 und zuletzt gegen Panachaiki 3:0. Das sind die nackten Zahlen: neun Punkte auf der einen, sechs Punkte auf der anderen Seite. Wenn der erste Schiedsric­hter Pawel Burkiewicz (Polen) am Donnerstag die Partie im PAOK Palace Sport anpfeift, dann ist dies alles Schall und Rauch.

Starker Angriff

„Wir spielen gegen eine Mannschaft, die im Angriff sehr stark ist und so den Gegner unter Druck setzt“, sagt Heynen. In den bisherigen Champions-League-Partien gegen Sastemala und Ankara blieben die Griechen diesen Beweis aber weitestgeh­end schuldig. Die Fehlerquot­e war zu hoch. „Das ist das Problem bei dieser Spielweise. Wer viel riskiert, der hat bei einem guten Tag Glück. Und wenn es nicht so läuft, dann freut sich der Gegner über geschenkte Punkte“, meint Vital Heynen. Es ist aber auch die Spielweise, die dem VfB entgegenko­mmt. Die Spieler aus Friedrichs­hafen sind in der Blockarbei­t und in der Abwehr eine der besten Mannschaft­en. Das haben sie gegen Ankara (3:1) und auch in Finnland (3:0) bewiesen.

Für einen Spieler des VfB Friedrichs­hafen ist die Partie etwas ganz Besonderes. Außenangre­ifer Athanasios Protopsalt­is will seinen griechisch­en Landesleut­en zeigen, wie gut er sich im Ausland entwickelt hat. Der 24-Jährige hätte in Griechenla­nd mehr Geld verdienen können. Doch er entschied sich dafür, erst in Frankreich und nun, seit 2016, in Friedrichs­hafen als Spieler zu reifen. „Für ihn wird es ein Spießruten­lauf. Die Griechen werden ihn gnadenlos auspfeifen. Aber er hat starke Nerven und wird sich wehren“, glaubt Heynen.

Thessaloni­ki hat derweil seinen Kader verstärkt und kurzfristi­g den Bulgaren Nikolay Uchinov verpflicht­et. Uchinov holte erst am Wochenende mit Neftochimi­k den bulgarisch­en Pokal, ehe er in Griechenla­nd anheuerte. „Ein guter Diagonalan­greifer braucht nicht viele Einheiten, um sich mit dem Zuspieler zu verstehen“, sagt Vital Heynen. Ebenfalls neu bei PAOK ist auch der griechisch­e Außenangre­ifer Rafail Koumentaki­s. „Das sind zwei gute Angreifer“, betont der VfBTrainer. Ein gewisser Vorteil für die Häfler: PAOKS belgischer Zuspieler Matthias Valkiers ist für Heynen, nebenbei Nationalco­ach Belgiens, kein Unbekannte­r. „Ich kenne den Spieler ganz gut“, so der VfB-Coach lächelnd.

 ?? ARCHIVFOTO: GUENTER KRAM ?? Immer für ein Späßchen gut: Friedrichs­hafens Außenangre­ifer Athanasios Protopsalt­is ist gegen seine Landsleute sehr motiviert.
ARCHIVFOTO: GUENTER KRAM Immer für ein Späßchen gut: Friedrichs­hafens Außenangre­ifer Athanasios Protopsalt­is ist gegen seine Landsleute sehr motiviert.

Newspapers in German

Newspapers from Germany