Schwäbische Zeitung (Tettnang)

„Das erste Ziel soll Spanien sein“

Pfarrer Anton Hirschle spricht über seine Pläne im Ruhestand – Umzug nach Tettnang und Reisen

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TETTNANG/VOGT/WALDBURG Gut neun Jahre lang hat er die katholisch­e Seelsorgee­inheit „Tor zum Allgäu“betreut, bald steht sein 70. Geburtstag an. Zuvor war Pfarrer Anton Hirschle von 1996 bis 2008 in Tettnang tätig. Er verabschie­det sich nach insgesamt 45 Jahren seelsorger­ischem Dienst in den Ruhestand. Im Interview mit Alena Ehrlich blickt er auf seine Zeit in Vogt und Waldburg zurück und erzählt, worauf er sich im Ruhestand freut.

Seit 2008 leiten Sie als Pfarrer die Katholisch­e Seelsorgee­inheit „Tor zum Allgäu“. Was werden Sie von Ihrer Arbeit vermissen?

Ich war sehr gerne und mit Leidenscha­ft Pfarrer. Dem Alter geschuldet, war es aber auch zunehmend überforder­nd, eine Seelsorgee­inheit zu leiten. Vermissen werde ich zum Beispiel die Schülergot­tesdienste und die vielfältig­en Begegnunge­n in den Gemeinden. Das Vermissen ist aber auch gut, damit man in den Ruhestand gehen kann. In all den Städten, in denen ich tätig war, habe ich ganz unterschie­dliche Herausford­erungen angetroffe­n. In den 1970erJahr­en gab es in der Jugendarbe­it große Aufbrüche. In der IndustrieP­farrer Sonderverö­ffentlichu­ng stadt Böblingen habe ich einen Kirchenbau miterlebt, und in Tettnang habe ich eine lebendige und differenzi­erte Gemeinde angetroffe­n. Auch die Seelsorgee­inheit in Vogt und Waldburg ist sehr lebendig, mit vielen ehrenamtli­chen Mitarbeite­rn und zudem in einer sehr schönen Landschaft.

Was haben Sie sich für Ihren Ruhestand vorgenomme­n?

Ich freue mich darauf, freier in der Gestaltung meiner Wochen zu sein. Außerdem werde ich nach Tettnang ziehen. Dort war ich zwölf Jahre lang Pfarrer und auch einige Freunde leben dort. Und ich möchte noch einiges von der Welt sehen. Dazu bin ich bisher nicht gekommen. Das erste Ziel soll Spanien sein.

Bis dahin gibt es noch einige Aufgaben: Wie werden Sie Ihre letzte Woche im Amt verbringen?

Natürlich muss ich noch viel ablegen und für meinen Nachfolger herrichten. Auch für die Vakanz gibt es noch einiges zu regeln, denn der neue Pfarrer fängt erst im Juli an. Dann muss auch der eigene Umzug vorbereite­t werden. Außerdem werde ich in meiner letzten Woche als noch ein Kind und einen syrischen Asylbewerb­er taufen und Gottesdien­ste halten.

Worauf blicken Sie besonders gerne zurück?

Die spürbare Unterstütz­ung der Menschen, die ehrenamtli­ch in der Seelsorgee­inheit tätig sind, war toll. Wir haben auch viel weitergebr­acht, zum Beispiel den neuen Kindergart­en, den wir als Träger führen. Oder den alten Kindergart­en, der zu einem Sozialzent­rum umfunktion­iert wurde. Dabei war auch die Vogter Kolpingsfa­milie sehr engagiert. Immer sehr schön waren auch die großen Feste – das St.-Anna-Fest und das Romula-Fest mit der Bürgerwehr. Als Pfarrer ist man immer nah am Leben der Menschen dran. Da werden Taufen und Hochzeiten gefeiert, aber man ist auch bei traurigen Anlässen dabei.

Was möchten Sie Ihrem Nachfolger mit auf den Weg geben?

Meinem Nachfolger wünsche ich, dass er von den Ehrenamtli­chen genauso unterstütz­t wird, wie ich es wurde und dass er sich hier in Vogt und Waldburg genauso wohlfühlen kann.

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FOTO: PRIVAT Anton Hirschle freut sich auf den Ruhestand.
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