Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Die neue Schlichtheit im Wohnzimmer
Schnörkel waren gestern – Moderne Möbel werden aufs Notwendigste reduziert
Ein Tisch – das sind eigentlich nur eine Platte und vier Beine. Und ein Stuhl besteht in seiner einfachsten Variante aus ebenfalls vier Beinen, einer Sitzfläche und ein paar Streben. Wofür braucht es mehr? Auf diese Frage konzentrieren sich viele Designer bei ihren Möbelneuheiten, wie auf der Internationalen Einrichtungsmesse IMM Cologne in Köln in dieser Woche zu sehen ist. Was sie zeichnen, entwerfen und bauen, scheint auf das Allernotwendigste reduziert. ein Comeback erlebt. Doch es gibt nun ein Problem: „Den Firmen gehen solche Entwürfe aus“, erläutert Reinhardt. Daher geben sie nun verstärkt den aktuell tätigen Designern die Chance und zugleich die Vorgabe, Schlichteres, Reduziertes, Klassischeres zu entwerfen. Ein Beispiel dafür ist der Tisch Podia von Moritz Schlatter für Horgenglarus.
Auf der IMM 2018 feiert auch der deutsche Star-Designer Sebastian Herkner mit einem Stuhl namens 118 Premiere, den er für das auf Klassiker spezialisierte Unternehmen Thonet entwarf. Er bezieht sich auf das von Michael Thonet im 19. Jahrhundert entwickelte Prinzip, einen Stuhl auf wenige Bestandteile zu reduzieren.
Gerade bei Stühlen ist die Schlichtheit derzeit besonders angesagt. Auch das Unternehmen e17 hat mit dem Modell Henning eine minimalistische Variante im Programm.