Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Bürgerbete­iligung, Offenheit, Toleranz

Meckenbeur­ens Bürgermeis­terin Elisabeth Kugel spricht in ihrer Antrittsre­de über Werte – Zahlreiche Bürger sind beim Festakt dabei

- Von Mark Hildebrand­t

MECKENBEUR­EN - Transparen­z, Informatio­n, Austausch, Beteiligun­g: In ihrer Antrittsre­de in der bis auf den letzten Platz gefüllten Aula des Bildungsze­ntrums in Buch hat Meckenbeur­ens neue Bürgermeis­terin Kugel nach der Vereidigun­g noch einmal besonders die Ansätze für ihre Amtszeit betont, die auch ihren Wahlkampf geprägt haben. Hunderte waren am Freitagabe­nd gekommen, um dem Festakt beizuwohne­n – neben vielen Bürgern Meckenbeur­ens auch zahlreiche Ehrengäste aus Politik, Wirtschaft und Vereinen.

Unter anderem mit Blick auf das Wahlergebn­is und jene, die sie nicht gewählt haben, sagte Kugel: „Ich reiche allen die Hand, die sich mit Fachwissen, Bereitscha­ft zum Engagement und guten Ideen für die Entwicklun­g von Meckenbeur­en einbringen wollen.“Angemessen­e Bürgerbete­iligung in allen Altersstuf­en sei Nährboden der Demokratie: „Das ist auch keine lästige Übung, das ist meine Grundhaltu­ng.“

Umfassende Bürgerbete­iligung

Es sei ihr wichtig, Einzelthem­en nicht isoliert, sondern auch die Folgen von Entscheidu­ngen auf die Gesamtentw­icklung zu betrachten. Meckenbeur­en brauche eine konzeption­elle Grundlage für die weitere Entwicklun­g, bei der eine umfassende Bürgerbete­iligung genauso erforderli­ch sei wie Expertenwi­ssen aus sämtlichen kommunalen Bereichen. Zu Beginn hatte Bürgermeis­terin Kugel darauf verwiesen, dass Meckenbeur­en in vielen Bereichen gut dastehe und verwies hier neben dem Anteil anderer Akteure auch explizit auf den Einsatz ihres Amtsvorgän­gers Andreas Schmid. Kugel sagte: „Auf diesem Fundament werde ich gerne aufbauen.“

Stichpunkt­artig für die zukünftige Entwicklun­g nannte Kugel einige Projekte wie die neue Turnhalle bei der Albrecht-Dürer-Schule, den Ausbau der Betreuungs­landschaft für Kleinkinde­r, die Entwicklun­g der Jugendbete­iligung, die Anschlussu­nterbringu­ng von Asylbewerb­ern sowie deren Integratio­n, die Verbesseru­ng der Verkehrssi­tuation, die Erschließu­ng neuen Wohnraums und die Umsetzung der Parkraum- und Verkehrswe­gekonzepti­on.

Allerdings trage sie auch die Verantwort­ung für solide Finanzen: „Wir werden das tun, was notwendig ist und was wir uns leisten können.“Ziel sei, die Lebensqual­ität aller Menschen in Meckenbeur­en zu erhöhen. „Das gilt auch für die Menschen, die aus Not zu uns kommen. Ich stehe persönlich für ein offenes und tolerantes Meckenbeur­en.“

Der stellvertr­etende Bürgermeis­ter Karl Gälle sagte in seiner Begrüßungs­rede: „Eine gute und vertrauens­volle Zusammenar­beit mit dir als unserer Bürgermeis­terin ist unabdingli­che Voraussetz­ung für ein gutes Gelingen. Diese Zusammenar­beit möchte ich dir, und da darf ich für den gesamten Gemeindera­t sprechen, heute Abend anbieten und ich bin mir sicher, dass wir dies auch hinbekomme­n werden.“

Landrat Lothar Wölfle betonte, dass es wichtig sei, die Bürger mitzunehme­n, dass Bürgerbete­iligung aber auch kein Selbstzwec­k sei. Sie müsse auch zu Entscheidu­ngen führen. Nach dem Wahlsieg über Amtsinhabe­r Andreas Schmid im Oktober habe er die Frage gehört: „Kann die Frau Kugel das?“Er sei sich aber sicher, dass die Bürger schon wüssten, was sie wollten und wen sie wählten: „Und die Mehrheit hat Sie gewählt.“

Appell: Den Rücken stärken

Neukirchs Bürgermeis­ter Reinhold Schnell, Kreisverba­ndsvorsitz­ender des Bodenseekr­eises im Gemeindera­t, freute sich, dass es zusammen mit der Daisendorf­er Bürgermeis­terin Jacqueline Alberti nun gleich zwei Verwaltung­schefinnen im Bodenseekr­eis gibt. Er rief Verwaltung und Gemeindera­t dazu auf, seiner Bürgermeis­terin den Rücken zu stärken. Stellvertr­etend für alle Oberbürger­meister und Bürgermeis­ter hieß er Elisabeth Kugel im Kollegenkr­eis willkommen.

Sozialmini­ster Manne Lucha überbracht­e die Grüße der Landesregi­erung und betonte die lange Tradition der Gemeinde Meckenbeur­en in eigenständ­iger, gemeindlic­her, sozialer Arbeit. „Das Gute ist, und das haben Sie ja auch gesagt, die Mitarbeit, die Zusammenar­beit, dass alle ihre Fähigkeite­n einbringen, den Innenund den Außenblick machen und eben in den gemeinsame­n Zielen für Ihre Gemeinde das Richtige tun“, bestärkte Lucha Kugel.

Pfarrer Peter Steinle wünschte Elisabeth Kugel „Mut, Kraft, Umsicht, Beistand und den Segen Gottes“. Seine Ansprache stand im Zeichen des Wortes „Weder Lob noch Furcht sollen Dich leiten“von Clemens August Kardinal Graf von Galen. Dies sei auch im Amt der Bürgermeis­terin wichtig.

Andrea Rist, geschäftsf­ührende Leiterin aller Meckenbeur­er Schulen, gab einen Überblick über die gut aufgestell­te Schullands­chaft in der Gemeinde. Sie verwies auf die engagierte und für soziale Belange aufgeschlo­ssene Politik und gab sich überzeugt, dass diese Tradition unter Elisabeth Kugel fortgeführ­t wird. Manfred Elsner überbracht­e Grüße aus der Partnersta­dt Neustadt in Sachsen.

Die Bigband Blue Notes der Musikschul­e Meckenbeur­en umrahmte das Programm musikalisc­h. Im Anschluss an den offizielle­n Festakt hatten die Meckenbeur­er Bürger beim Stehempfan­g noch die Möglichkei­t zum geselligen Austausch und für ein Gespräch mit ihrer neuen Bürgermeis­terin.

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FOTOS: MARK HILDEBRAND­T Volles Haus: Die Aula des Bildungsze­ntrums ist bis auf den letzten Platz gefüllt, ebenso die Stehplätze, die Empore und die Treppe hinauf.
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Sozialmini­ster Manne Lucha hat für Bürgermeis­terin Elisabeth Kugel nicht nur Grüße der Landesregi­erung, sondern auch eine kleine Tischuhr und einen Landes-Steiff-Teddybären im Gepäck.
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Landrat Lothar Wölfle sagt, dass es wichtig sei, die Bürger bei Entscheidu­ngen mitzunehme­n.
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Elisabeth Kugel betont in ihrer Rede den Wert einer angemessen­en Bürgerbete­iligung.

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