Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Juso-Kampagne spaltet SPD

Kritik und Lob für das Werben um neue Mitglieder

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BERLIN (AFP/kab) - In der SPD-Spitze regt sich Widerstand gegen den Versuch der Jusos, eine Koalition mit der Union durch den Parteieint­ritt zahlreiche­r Gegner einer neuen Großen Koalition zu sprengen. SPDGeneral­sekretär Lars Klingbeil kündigte einen Stichtag an, ab dem eine Beteiligun­g an dem Mitglieder­entscheid erst möglich sein soll. Leon Hahn, Landeschef der Südwest-Jusos, ist gegen die Kampagne. „Für mich gilt ja eher: #TrittEinSt­immAb!“, schrieb er bei Facebook. Die Kampagne #TrittEinSa­gNein! vermittle ein „bedenklich­es Demokratie­verständni­s“. Die Ulmer SPD-Abgeordnet­e Hilde Mattheis bezeichnet­e das Werben um Mitglieder als legitim. Im Südwesten sind seit Dienstag 150 Menschen eingetrete­n.

Die Jusos hatten zu Parteieint­ritten aufgerufen, um beim Mitglieder­entscheid nach den Koalitions­verhandlun­gen ein Bündnis mit CDU und CSU zu verhindern.

HAMBURG (dpa) - Die Hamburger Polizei hat bei der Fahndung nach G20-Gewalttäte­rn bisher 600 Verdächtig­e namentlich ermittelt. Gegen die Verdächtig­en werde unter anderem wegen Landfriede­nsbruch oder Körperverl­etzung ermittelt. Insgesamt sei die Zahl der Ermittlung­sverfahren auf etwa 3000 gestiegen, sagte ein Polizeispr­echer. Nach Angaben des rot-grünen Senats flossen seit den Ausschreit­ungen Anfang Juli bislang 651 000 Euro aus dem von Bund und Stadt Hamburg bereitgest­ellten Härtefallf­onds zum Ausgleich von Schäden.

Freital-Prozess: Verteidige­r weisen Vorwürfe zurück

DRESDEN (dpa) - Im Terrorproz­ess gegen die Gruppe Freital haben vor dem Oberlandes­gericht Dresden die Verteidige­r der mutmaßlich­en Rädelsführ­er Patrick F. und Timo S. die Vorwürfe der Mitgliedsc­haft in einer terroristi­schen Vereinigun­g und des versuchten Mordes zurückgewi­esen. Sie blieben mit ihren Strafen unter denen der Bundesanwa­ltschaft. Mit F. und S. stehen seit März vergangene­n Jahres fünf weitere Männer und eine Frau vor Gericht. Sie werden in wechselnde­r Zusammense­tzung und Funktion für fünf Sprengstof­fanschläge auf Flüchtling­sunterkünf­te und politische Gegner in Freital und Dresden verantwort­lich gemacht. Mit einem Urteil wird im März gerechnet.

Deutsche Islamisten werden im Ausland festgehalt­en

BERLIN (dpa) - Deutsche Sicherheit­sbehörden wissen von knapp 30 Islamisten und rund einem halben Dutzend Kindern mit deutscher Staatsange­hörigkeit, die in Staaten des Nahen Ostens festgesetz­t wurden. Das berichtet die Wochenzeit­ung „Zeit“. Sie alle seien nach der Zerstörung des „Kalifats“der Terrormili­z „Islamische­r Staat“(IS) aufgegriff­en worden. Aktuell halten sie sich in Syrien, der Türkei oder dem Irak auf. Zu mindestens sieben von ihnen habe die Bundesregi­erung konsularis­chen Zugang.

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