Schwäbische Zeitung (Tettnang)
„[...] ins Blaue hinein behauptet“,
Neue Ausstellung in der Kressbronner Lände ist bis zum 4. März zu sehen
heißt es in einem veröffentlichten anonymisierten Beschluss des Verwaltungsgerichts Sigmaringen. Mit deutlichen Worten wurde erneut ein Eilantrag zur Kressbronner Uferrenaturierung abgelehnt.
KRESSBRONN (pk) - Künstlern aus dem mit dem Bodenseekreis partnerschaftlich verbundenen Landkreis Leipzig, die 2013 anlässlich der Brückenausstellung „Wiedersehen macht Freu(n)de“in Kressbronn ausgestellt hatten, verdankt die Lände wiederum eine hochkarätige Ausstellung mit Druckgrafik, die am Sonntag, 28. Januar, um 17 Uhr eröffnet wird.
Die „Leipziger Grafikbörse“wurde 1972 als Arbeitsgemeinschaft innerhalb des Verbandes bildender Künstler Leipzig gegründet: Künstler wollten für Künstler jury- und zensurfrei eine Möglichkeit zur Bekanntmachung ihrer Werke und zum Erwerb originaler Druckgrafik organisieren. Das war in der DDR einzigartig. Der Ausstellungsort wurde für diese erste Künstlervereinigung der DDR namengebend, da die ersten Ausstellungen in der „Alten Handelsbörse“am Leipziger Naschmarkt stattfanden.
Seit 20 Jahren gelten die Ausstellungen der Leipziger Grafikbörse neben den als Biennale stattfindenden Chemnitzer „100 Sächsischen Grafiken“und dem in Hohenossig bei Leipzig durchgeführten „Sächsischen Druckgrafiksymposion“zu den wichtigsten nichtkommerziellen Veranstaltungen auf dem Gebiet der aktuellen Druckgrafik in Sachsen, ist der Vorschau zu entnehmen. Ziel ist es, „aktuelle Strömungen und Positionen zeitgenössischer Druckgrafik bekannter wie auch junge Künstler in Ausstellungen zu präsentieren, für Originalität, bildnerische Eigenständigkeit und Leistungsfähigkeit der originalen Druckgrafik zu werben, alte Freunde zu begeistern und neue Interessenten zu gewinnen.“
Dank der Qualität der bisherigen 33 Ausstellungen sowie ihrer Kataloge, der Anzahl der beteiligten deutschen wie internationalen Künstler und der Kontinuität der Arbeit wird die Tätigkeit des 1991 neu gegründeten Vereins nicht nur in Sachsen und im übrigen Bundesgebiet, sondern auch in anderen europäischen Ländern als bedeutender kultureller Beitrag geschätzt. So konnte 2001 in Brüssel und 2007 im Cité Internationale des Arts in Paris zeitgenössische sächsische Druckgrafik präsentiert und Sachsen als bedeutender Kulturund Druckstandort international bekannt gemacht werden.
Für die 34. Auflage der Grafikbörse ging an 84 Künstler die Einladung, nach eigener Wahl zwei aktuelle Werke einzureichen. Alle Techniken originaler drucktechnischer Kunst sind vertreten: Hochdruck mit Holzund Linolschnitt, ebenso der Holzstich, der Tiefdruck mit allen Varianten der Radierung, der Flachdruck mit der Lithografie, Siebdruck, dazu Materialdrucke und Monotypien. Die Druckgrafiken stammen ausnahmslos aus den Jahren ab 2014, so dass die Ausstellung einen sehr aktuellen Blick auf die künstlerische Anwendung unterschiedlichster Drucktechniken bietet.
Die Erstausstellung der 34. Leipziger Grafikbörse 2017 fand im Museum für Druckkunst in Leipzig statt. Nach dem Sächsischen Landtag in Dresden ist die Grafikschau nun in der Lände in Kressbronn zu sehen. Am Eröffnungsabend führt der Kurator Rainer Behrends aus Leipzig ein und führt anschließend durch die Ausstellung.