Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Stadtplan zeigt Wärmeverbrauch
Energieagentur erstellt als Arbeitsgrundlage für städtebauliche Konzepte eine Wärmebedarfskarte
TETTNANG - Als erste Kommune im Bodenseekreis hat die Stadt Tettnang in Zusammenarbeit mit der Sparkasse Bodensee als Sponsor das Angebot der Energieagentur genutzt und eine „Wärmebedarfskarte“nach Gebäudetypologien für die Gesamtstadt erstellen lassen. Ziel der Karte ist vor allem aufzuzeigen, wo der Handlungsbedarf am größten ist.
„Wir haben Handlungsbedarfe, die wären für uns ohne diese Karte überhaupt nicht erkennbar, man würde sie vermuten, weil man die Baugebiete kennt“, sagte Bürgermeister Bruno <W= lter. 362 Millionen Kilowattstunden Energie für Wärme, Strom und Treibstoff werden pro Jahr in Tettnang verbraucht. Eine Zahl, die sich senken ließe, denn ein großer Teil, laut Walter Göppel von der Energieagentur sind 70 Prozent der Gebäude vor 1978 erstellt worden, über 60 Prozent der Heizungsanlagen sind über 20 Jahre alt, heißt: aufgrund des Alters kann von einem hohen Energiebedarf ausgegangen werden. „Es gibt aber ein riesiges Gebäudesanierungspotential“, so Göppel. Die Karte untermauert die Ergebnisse – farblich unterteilt reicht sie von grün bis rot, von einer guten bis zur schlechten Energiebilanz des Bestands. Für die Verwaltung soll die Karte eine Grundlage für städtebauliche Konzepte und Quartiersentwicklung sein, Anreize und Motivation für relevante Akteure – auch private Haushalte – geben. „Wenn wir über die kommunale Gesamtstrategie sprechen, ist das ein wichtiges Feld – zu sehen, wo ist der höchste Handlungsbedarf.“Die Karte sei eine Grundlage. Aufhören dürfe es damit aber nicht, so Walter.
„Eine Wärmebedarfskarte ist etwas besonderes. Es ist ein Thema, weil es eine riesengroße Bedeutung hat: Wo entwickelt sich das Klima hin? Es geht um das Thema Nachhaltigkeit und die gemeinsame Verantwortung.“
In den kommenden Tagen soll die Karte im Rathaus aufgehängt und auf der Homepage der Stadt veröffentlicht werden.