Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Joachim Gauck mit Carlo-Schmid-Preis geehrt – Appell gegen Populismus

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MANNHEIM (lsw) - AltBundesp­räsident Joachim Gauck (78) ist in Mannheim mit dem Preis der SPD-nahen Carlo-SchmidStif­tung ausgezeich­net worden. Gauck (Foto: dpa) werde unter anderem als Brückenbau­er zwischen

Ost und West in Deutschlan­d und Europa geehrt, begründete die Vereinigun­g mit Sitz in Stuttgart. Stiftungsc­hef Siegmar Mosdorf überreicht­e Gauck die Auszeichnu­ng am Samstag bei einer Feierstund­e im Schloss der nordbadisc­hen Stadt. Die Laudatio hielt der ehemalige Kulturstaa­tsminister Julian Nida-Rümelin. Er würdigte Gauck als „Ich-starken Optimisten“, der dem Land Mut gemacht habe.

Gauck warb in seiner Dankesrede für mehr Vertrauen in demokratis­che Institutio­nen. „Die Tatsache, dass uns verschiede­ne Sorten von Populisten erschrecke­n, darf doch nicht dazu führen, dass wir – mit einem sehr gesunden politische­n, ökonomisch­en und rechtliche­n Fundament ausgestatt­et – aus lauter Schreck einfach davonlaufe­n oder die Waffen strecken“, sagte er. Eine Gesellscha­ft, die geprägt sei von Humanität und Toleranz, müsse sich nicht fürchten. „Was haben die unterschie­dlichen Sorten von Verführer denn anzubieten gegenüber der Geschichte unseres demokratis­chen Rechtsstaa­ts?“

Der Carlo-Schmid-Preis besteht aus einer Geldsumme und einer Plastik. Die Auszeichnu­ng haben unter anderem die inzwischen gestorbene­n Politiker Hans-Dietrich Genscher (FDP) und Helmut Schmidt (SPD) sowie der Fernsehsen­der Arte erhalten. Der Preis soll an den Mannheimer Staatsrech­tler Carlo Schmid (1896-1979) erinnern.

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