Schwäbische Zeitung (Tettnang)

VfL Brochenzel­l sucht neuen Pächter

Verein hofft auf neue Betreiber für das „Wirtshaus im Schussenta­l“.

- Von Kerstin Schwier

BROCHENZEL­L - Freitagabe­nd kurz nach 21 Uhr. Im Vereinshei­m des VfL Brochenzel­l sind einige Mitglieder nach Feierabend zusammenge­kommen, tauschen sich aus, genießen ein Kaltgeträn­k zusammen. Im Nebenraum läuft Bundesliga auf einer großen Leinwand: Köln gegen Dortmund. Gerade ist Dortmund in Führung gegangen, was eher zur Kenntnis genommen wird, als dass es große Begeisteru­ngsstürme auslöst. Die Mehrheit hier ist eh Bayernfan.

So weit so normal, sollte man meinen. Wäre da nicht die ungewohnte Bedienung hinter der Theke. Birgit Knappich, Ulrike Ritter und Christine Knappich, allesamt „Stammtisch­mädels“wie auf dem Rücken ihrer TShirts zu lesen ist, haben die heutige Schicht übernommen. Denn das Vereinshei­m des VfL Brochenzel­l ist seit Ende Dezember 2017 nicht mehr bewirtscha­ftet. Seit dem Weggang von Anna Viciconte, die dort zuletzt eine Pizzeria betrieben hatte, sucht der VfL einen neuen Pächter für sein Vereinshei­m in der Eugen-Bolz-Straße 11 in Meckenbeur­en.

Schwierige Suche

Mit Beginn der Bundesliga-Rückrunde haben Vereinsmit­glieder interimswe­ise die Bewirtung zu den Bundesliga­spielen übernommen. Auch wenn das bislang gut klappt, die drei „Stammtisch­mädels“ihre Sache so gut machen, dass man geneigt wäre, sie gleich fest anzustelle­n, so soll diese provisoris­che Übergangsl­ösung nicht zum Dauerzusta­nd werden. Doch die Suche nach einem geeigneten Pächter gestaltet sich schwierig, wie Vorsitzend­e Petra Spornik und Kassierer Walter Baumann beim Vorortterm­in im Vereinshei­m berichten. Erster Ansprechpa­rtner waren zunächst die Brauereien. „Wenn man da anruft und sagt, wir würden einen Pächter suchen, kriegt man zur Antwort, 40 andere auch!“, erzählt Petra Spornik, die seit November 2017 die Geschicke des Vereins leitet. Fünf Interessen­ten waren bislang da gewesen, gepasst hat es aus den unterschie­dlichsten Gründen bei keinem. „Wir wollen eine neue Struktur schaffen. Ein bisschen weg von Pizzeria hin zu solider Vereinswir­tschaft. Keine gehobene Gastronomi­e, sondern einfache, gute Küche“, so die Vorsitzend­e. Walter Baumann kann sich gut einen Wirt oder besser noch ein Wirtsehepa­ar vorstellen, „das sich bereits mit Vereinsleb­en auskennt und die Bewirtung nicht als einzige Erwerbsque­lle hat“. Der künftige Pächter hätte freie Gestaltung­smöglichke­iten.

Auch wenn das Hauptaugen­merk auf die Vereinsmit­glieder gerichtet sein sollte, seien andere Gäste jederzeit herzlich willkommen. Diese dürften sich dann halt nicht daran stören, falls es nach einem Sieg der VfL-er mal etwas lauter zugeht.

An VfL-Spieltagen öffnen

Einzige Bedingung ist eine Öffnung in den Abendstund­en und am Wochenende, vor allem an den Spieltagen des VfL. Dann seien Zuschauerz­ahlen zwischen 300 und 500 durchaus realistisc­h, weiß Spornik aus jahrelange­r Erfahrung.

Mitte März startet die Rückrunde der Kreisliga A, das erste Heimspiel des VfL ist am 25. März. Bis dahin sollte das urige Vereinshei­m eigentlich verpachtet sein. Doch Petra Spornik und Walter Baumann geben die Hoffnung nicht auf. Für die kommenden Tagen haben sich zwei weitere Interessen­ten angekündig­t.

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FOTO: KERSTIN SCHWIER Auch wenn die provisoris­che Übergangsl­ösung derzeit super funktionie­rt: Der VfL Brochenzel­l wünscht sich einen neuen Pächter für sein Vereinslok­al. Von links: Kassier Walter Baumann, die „Stammtisch­mädels" Birgit Knappich, Ulrike Ritter und Christine...

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