Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Der digitale Stadtgarten sorgt für Wachstum bei Gardena
Bessere Akkus verstärken Megatrends – Roboter, Bewässerung und Beleuchtung arbeiten vernetzt
ULM - Zum dritten Mal in Folge vermeldet Gardena, Hersteller von Gartengeräten mit Hauptsitz in Ulm, einen Rekordumsatz: 585 Millionen Euro Umsatz erzielte das Unternehmen im vergangenen Geschäftsjahr, zwölf Prozent mehr als 2016 mit 537 Millionen Euro Umsatz. Der Gewinn vor Steuern beträgt nach Unternehmensangaben 73,6 Millionen Euro.
Gardena beschäftigt in Ulm, Laichingen (Alb-Donau-Kreis) und Niederstotzingen (Landkreis Heidenheim) 1850 Mitarbeiter, weltweit sind es 3000 Mitarbeiter.
Die Ulmer Firma, die als eine von vier sogenannten „Divisions“seit elf Jahren zur schwedischen Husqvarna-Gruppe gehört, profitiert von drei Mega-Trends rund um den Garten: Neben verbesserter Akkutechnik in den verschiedenen Gartengeräten unterstützt die Digitalisierung (Smart gardening) den „grünen Daumen“. Und: Immer mehr Städter entdecken, dass sich auch in kleinen Gärten Blumen und Nutzpflanzen anbauen lassen (Urban gardening).
Erfolgreich war Gardena in der Saison 2017 vor allem bei der Akkutechnik für den Garten. Dazu gehören neben batteriebetriebenen Rasenmähern, Heckenscheren und Trimmern unter anderem auch Mähroboter. Der Gesamtmarkt für akkubetriebene Gartengeräte ist nach Firmenangaben im vergangenen Jahr im zweistelligen Prozentbereich gewachsen.
Sascha Menges, der bis Anfang dieses Jahres noch als Präsident für die Gardena Division innerhalb der Husqvarna Group und Standortleiter in Deutschland verantwortlich war und jetzt als Chef der Husqvarna Division ins Stockholmer Mutterhaus wechselte, sagte am Dienstag: „Dank seines breiten Angebots konnte Gardena sich in Baumärkten und Gartencentern den größten Marktanteil mit rund 25 Prozent sichern. Somit ist Gardena hier in diesem Wachstumssegment europäischer Marktführer.“Seit der Einführung seiner ersten Akkugeräte bereits im Jahr 1973 habe Gardena sein Sortiment stets ausgebaut und auch technologisch stets weiterentwickelt. Akkubetriebene Gartengeräte wie Mähroboter lassen sich bestens digital vernetzen: So werden Roboter, Bewässerung und Beleuchtung in ihren Aktivitäten aufeinander abgestimmt, bestenfalls berücksichtigen die Geräte die aktuelle Wetterlage über einen Bodenfeuchtemesser und die Vorhersage über die App Netatmo: „Wir wissen nicht, wohin uns der Trend zum Smarthome führen wird“, sagte Menges. Weiteres organisches Wachstum will Gardena mit Neuheiten, beispielsweise fürs Stadtgärtnern, setzen. Hier stellten die Ulmer ihr Wandbegrünungssystem NatureUp! und einen neuen Mähroboter speziell für kleine Flächen vor.
Konzernmutter wächst ebenfalls
Auch die Gardena-Mutter, die schwedische Husqvarna-Gruppe, blickt auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr mit einem Umsatzwachstum in Höhe von neun Prozent auf 4,006 Milliarden Euro in 2017zurück. In der Bautechnik-Sparte wurden gleich mehrere Zukäufe getätigt. In Deutschland konnten die Schweden nach Firmenangaben mit ihren Gartengeräten der Marke McCulloch im vergangenen Jahr einen deutlichen Schub bei der Markenbekanntheit und dem Umsatz erzielen.